Danilo Petrucci brachte seine IodaRacing-Maschine beim Auftakt in Katar auf Platz 14 ins Ziel. "Endlich konnte ich einmal das Rennen in Katar beenden", freute sich der Italiener. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen und unserer Arbeit." Da IodaRacing nicht an allen Vorsaison-Tests teilnahm, liege die Mannschaft zurück, doch über das Wochenende seien viele Erfahrungen über das Motorrad und die Elektronik gewonnen worden. "Um ehrlich zu sein, hätte ich vor dem Rennen nicht erwartet, in die Punkte zu fahren", gab Petrucci zu. "Wir hatten so viele Probleme über das Wochenende, deshalb habe ich dieses Resultat nicht erwartet. Im Rennen konnte ich Erfahrungen mit dem Bike sammeln." Im Vergleich zum letzten Jahr muss sich Petrucci einen weicheren Fahrstil aneignen, was ihm entgegen kommt. "Zu Beginn des Rennens habe ich nichts kaputt gemacht, während ich in der Mitte meiner Gruppe lag. Dann habe ich meinen Rhythmus gefunden."

Unglücklicherweise war Petrucci von schnelleren Fahren umringt: " Was ich in den Kurven gutgemacht habe, habe ich auf den Geraden wieder verloren." Mit Platz 14 ist der Italiener zufrieden. "Ich danke meinem Team und Aprilia für die Unterstützung und die Hilfe, die ich erhalten habe." Das nächste Rennen findet in Austin, Texas statt, ebenfalls eine schwierige Strecke für Petrucci. Aber im Moment ist er einfach "glücklich mit dem Start in die Saison."

Ein paar Boxen weiter saß ein ebenfalls zufriedener Karel Abraham, der mit Platz zwölf sein bestes Resultat seit 2012 verbuchen konnte. "Natürlich bin ich glücklich, einige Punkte erzielt zu haben, aber im Moment fühle ich nur den Schmerz in meiner Schulter", erklärte der Tscheche nach dem Rennen. "Ehrlich gesagt habe ich in der zweiten Hälfte nur noch die Runden bis ins Ziel gezählt und hoffte, dass ich mich so lange würde auf dem Bike halten können." In der ersten Hälfte des Rennens konnte Abraham mit Yonny Hernandez und Hiroshi Aoyama kämpfen, dann nahm der Schmerz zu. "In Kombination mit dem unzureichendem Grip am Hinterrad wäre es ein zu großes Risiko gewesen, ans Limit zu gehen. Also habe ich das Rennen einfach nur beendet." Jetzt kann sich Abraham zehn Tage ausruhen, bis das nächste Rennen in Austin ansteht. "Ich habe bereits eine weitere Reha in Planung, um vor dem nächsten Rennen noch fitter zu sein."

Aspar: Harte Kämpfe

Nicky Hayden konnte sich Platz acht sichern, Foto: Milagro
Nicky Hayden konnte sich Platz acht sichern, Foto: Milagro

Aspar-Pilot Nicky Hayden musste sein Start-Prozedere umstellen und fand sich nach dem Start mitten im Pulk wieder. "Es war nicht einfach, aber ich fand in einen besseren Rhythmus, als beim Test und im Training. Ich konnte konstante 1.56er-Zeiten fahren. Ich habe alles versucht, um an Espargaro dranzubleiben, aber am Ende war die linke Reifenflanke stark abgenutzt und ich musste neben die Strecke. Ich hatte einen harten Kampf mit Scott [Redding], wir haben uns mehrfach gegenseitig überholt und auf dem Zielstrich hat er mich gepackt." Auch Hayden profitierte von den vielen Stürzen und konnte Position acht sichern. "Wir hatten eine gute Pace nach dem Start, jetzt müssen wir uns auf die zweite Rennhälfte konzentrieren und versuchen, das umzusetzen, was wir gelernt haben." Jetzt schaut Hayden nach Texas. "Ich möchte meinem Team, Honda und allen Sponsoren für ihre Mühe danken."

Haydens Teamkollege Hiroshi Aoyama erlebte ein hartes Rennen, denn mit Fortschritt der Nacht fielen die Temperaturen, was seinem Gefühl für den Reifen abträglich war. Darin erkannte Aoyama den Grund für die vielen Stürze. "Ich habe den weichsten Reifen gewählt und es war schwer, meine Pace an die Temperaturen anzupassen, aber ich konnte mit Hernandez kämpfen. Obwohl meine Pace besser war als sein, konnte ich ihm nicht davonfahren." Wäre er nicht im Kampf mit dem Kolumbianer verstrickt gewesen, wäre wohl mehr möglich gewesen, gibt Aoyama nach Platz elf zu bedenken. "Dennoch bin ich zufrieden, denn es war ein schwieriges Wochenende und das Team hat einen guten Job gemacht. Wir haben gestern ein gutes Setup gefunden und das hat sich heute mit Platz elf ausgezahlt."

Broc Parkes holte überraschend einen Punkt, Foto: Milagro
Broc Parkes holte überraschend einen Punkt, Foto: Milagro

Paul Bird Motorsport: Punkt für Parkes!

Das Paul Bird Motorsport Team verließ die Wüste von Katar mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Michael Laverty wurde bei einem Frühstart ertappt. Die fällige Durchfahrtsstrafe warf ihn aussichtslos zurück. "Meine Pace war gut genug für Platz 14", trauerte Laverty den entgangenen Punkten nach. Dafür konnte Broc Parkes in seinem ersten MotoGP-Rennen einen Zähler gewinnen. "Ich hatte ein paar gute Kämpfe mit anderen Motorrädern aus der Open Klasse und wir hatten Glück, dass andere ausgefallen sind, aber ich bin glücklich über das Resultat", so der Australier. In Texas will er weitermachen, wo er in Katar aufgehört hat.