Honda ist nach wie vor mit der beschlossenen Einheits-ECU nicht glücklich. Ab 2016 sollen alle Fahrer in der MotoGP mit der Software von Magneti Marelli antreten. "Wir sind gegen eine Software für alle, die nicht weiterentwickelt werden kann", stellt Repsol Honda Team-Manager Livio Suppo gegenüber der offiziellen Seite der MotoGP klar. "Eine andere Sache wäre es, die gleiche Software für alle zu haben, die die Hersteller weiterentwickeln dürfen."

Dass diese Lösung nicht nur Vorteile mit sich bringen würde, weiß Suppo: "Natürlich würde das bedeuten, dass es keine Geheimnisse mehr geben würde und keine Vorteile, wenn man etwas Besonders entdecken würde. Aber wir wollen uns der Möglichkeit, Technologie zu entwickeln, nicht verschließen. Das war immer Hondas Hauptaugenmerk." Diese Möglichkeit fasst Suppo so zusammen: "Jedes Werk kann weiterentwickeln, solange die Weiterentwicklungen mit allen geteilt werden."

Yamaha Hauptgeschäftsführer Koichi Tsuji ist zwiegespalten: "Es ist möglich, die Software einzufrieren, um das Bike schneller zu machen. Aber auf der anderen Seite muss die Sicherheit immer erhöht werden, um den Fahrer zu schützen. Manchmal ist es für die Sicherheit nicht gut, etwas einzufrieren. Wir müssen vor Austin [das zweite Saison-Rennen] noch einmal darüber sprechen."

Für Paolo Ciabatti, MotoGP Projektleiter bei Ducati, sind die Einheits-ECU und die weichen Reifen der Open-Klasse ein Mittel, um das Feld näher zusammenrückenzulassen. "Wenn alle Teams die selben Komponenten verwenden würden, haben die Werke die erfahreneren Techniker." Nun sind einige Open-Fahrer sehr schnell, erklärt Ciabatti. "Darum denke ich, dass die Einheits-ECU ein weiterer Aspekt ist, um die MotoGP enger zusammenzubringen. Das wird sie für die Fans interessanter machen und wie immer wird der beste Fahrer am Ende gewinnen."