Die ersten Testfahrten des Winters in Sepang verliefen für Yamaha gar nicht nach Wunsch. Während Titelverteidiger Marc Marquez eine schnelle Runde nach der anderen auf den malaysischen Asphalt brannte, hatten Jorge Lorenzo und Valentino Rossi zu kämpfen. Vor allem die neuen Reifen sorgten bei den Beiden für Sorgenfalten, doch auch einige andere Probleme an der M1 verhinderten schnellere Rundenzeiten.

Nun sieht die Lage aber bereits völlig anders aus, wie Vizeweltmeister Jorge Lorenzo beteuert: "Auf Phillip Island konnten wir unsere Performance mit den neuen Reifen deutlich verbessern, deshalb gehe ich mit einem guten Gefühl in das erste Rennen. Das Bike funktioniert nach den letzten Veränderungen sehr gut und wir haben die Probleme mit dem Motor beseitigt, indem wir an der Elektronik gearbeitet und so die Aggressivität am Start verringert haben. Jetzt ist die M1 deutlich fahrbarer und wir können auch auf das stufenlose Getriebe setzen."

Teamkollege Valentino Rossi hatte im Vorjahr nach der Rückkehr zu Yamaha noch seine ganz eigenen Probleme mit der M1, die er aber in der Winterpause beseitigen konnte. "Ich fühle mich sehr wohl auf dem Bike. Wir haben bei den Testfahrten sehr hart gearbeitet um einige meiner Probleme aus dem Vorjahr zu lösen und haben jetzt einen wirklich guten Speed. Ich war bei den Testfahrten absolut konkurrenzfähig und konnte mit den schnellsten Piloten mithalten. Deshalb bin ich mit der Arbeit über den Winter sehr zufrieden und glaube, dass ich am Wochenende um das Podium kämpfen kann", gibt sich der Routinier zuversichtlich.

Lorenzos Ziele sind, trotz zahlreicher Operationen im Winter, bei denen letzte Folgen seiner beiden Schlüsselbeinbrüche in Assen und am Sachsenring beseitigt wurden, deutlich höher angesiedelt, da Katar ein idealer Boden für den Mallorquiner und sein Bike ist: "In der Winterpause musste ich mich drei Mal operieren lassen um Platten und Metallteile von meinem Schlüsselbein und aus meiner Hand entfernen zu lassen, deshalb bin ich erst ziemlich spät wieder vollkommen fit geworden. Ich fühle mich jetzt aber wirklich gut und glaube nicht, dass ich in Katar Probleme haben werde an das Limit zu gehen. Die Strecke kommt sowohl meiner Yamaha M1 als auch mir sehr entgegen und ich habe die letzten beiden Rennen hier gewonnen."

Lorenzo sieht Marquez als Favorit

Lorenzo gibt sich vor dem Saisonstart in Katar dennoch bescheiden und drängt Titelverteidiger Marc Marquez in die Favoritenrolle für die Weltmeisterschaft. "Die Meisterschaft wird wohl noch enger werden als im vergangenen Jahr, aber Marc geht als Favorit in die neue Saison. Dani und ich sind aber auch in einer wirklich guten Position und Valentino wirkt noch hungriger als 2013. Marcs Pace ist im Moment noch schwer einzuordnen, aber er ist auf jeden Fall stark und schnell. Er wird wahrscheinlich nicht in Topform starten aber ich bin mir sicher, dass er nah an 100 Prozent ist", so der zweifache Weltmeister.