Andrea Dovizioso erlebte 2013 eine enttäuschende Saison. Nach vielen Problemen wurde er am Jahresende lediglich Achter. Dennoch lässt er sich den Wind nicht aus den Segeln nehmen. "Ich möchte da ehrlich sein: Als wir die Saison mit dem ersten Test in Malaysia begannen, hatte ich das neue Bike noch nicht probiert und war nicht wirklich optimistisch. Das hat an meiner Motivation aber nichts geändert. Ich bin ein Profi und wenn sich das Bike verbessert, bin ich schnell. Das ist die Realität", bestätigte er.

Bis Malaysia I und Malaysia II habe sich für Dovizioso nichts geändert. "Obwohl ich nach der letzten Saison natürlich nicht happy war. Ich hatte im Laufe meiner Karriere noch nie ein derartiges Ergebnis. Das ist aber nun einmal so. Aus vielerlei Gründen war die letzte Saison schwierig", gab er zu. Mit der Ankunft von Gigi Dall'Igna habe sich das Bike aber schon ein bisschen verändert und verbessert. "Ich gebe immer 100 Prozent", beteuerte er.

"Für die Leute ist es schwer von außerhalb zu sehen, wie sehr ein Fahrer pusht. Man sagt immer: 'Der Fahrer kassiert das Geld und interessiert sich nicht für seine Ergebnisse oder dafür, ob sein Bike funktioniert oder nicht.' Das stimmt aber nicht. Ich denke, jeder - oder zumindest fast jeder - Fahrer in der Weltmeisterschaft will gute Ergebnisse. Ich bin hier, um das zu erreichen und stecke komplett in diesem Projekt", fuhr Dovizioso fort. Dazu unterschrieb er aus gewissem Grund für zwei Jahre bei Ducati. "Ich dachte mir, dass das erste Jahr schwierig werden könnte und so war es auch. Aber ich bin Profi. Das Bike hat sich in Malaysia verbessert und ich denke, ich war wirklich schnell. Für mich macht die letzte Saison also keinen großen Unterschied."

Weicher Reifen ist immer besser

Im Vergleich zu den Testfahrten, können Dovizioso und Teamkollege Cal Crutchlow beim Saisonstart noch vom weichen Reifen im Open-Reglement profitieren. "Wir haben ihn noch nicht probiert, können also noch nicht wirklich wissen, wie der Reifen sein wird", so Dovizioso. "Man sieht zum Beispiel bei Espargaro, dass er wirklich schnell damit war. Unser Motorrad ist jetzt aber anders. Ein weicherer Reifen ist immer gut für den Fahrer, aber wir können jetzt noch nicht wissen, ob wir ihn auch im Rennen nutzen können. Das war also kein ausschlaggebender Punkt bei der Entscheidung für die Open-Klasse. Es könnte ein weiterer Vorteil sein, aber das werden wir erst in Katar sehen."

Crutchlow freut sich schon auf die erste Fahrt mit der neuen Bridgestone-Mischung und will herausfinden, ob er einen Vorteil bringt. "Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass das an vielen Orten der Fall sein wird. Ich glaube schon in Katar nicht, dass er das Rennen durchhalten wird. Vielleicht ist die Rundenzeit in der Qualifikation besser." Der Brite bevorzuge grundsätzlich aber sowieso eher einen härteren Reifen. "Momentan bin ich sowieso nicht in der Lage, eine wirklich schnelle Runde zu fahren, also müssen wir uns auf diesem Bike noch verbessern, um das hinzubekommen. Im Rennen wird es ok sein. Auf einigen Strecken wird es sicher möglich sein, den weichen Reifen zu nutzen, aber ich glaube nicht, dass es allzu viele Kurse gibt, auf denen er uns etwas bringt."

"Ich denke, das liegt daran, dass ich drei Jahre lang etwas anderes gewöhnt war", äußerte Crutchlow auf der Suche nach einer Begründung dafür, dass er keine wirklich schnelle Runde hinbekommt. "Beim ersten Test in Malaysia musste ich mich erst einmal wieder an das Motorrad im Allgemeinen gewöhnen und dann auch noch an die Ducati. Die Ducati ist auf einer Runde schon stark, Andrea hat das bewiesen. Aber wir arbeiten für das Rennen und nicht nur für eine schnelle Runde in Training oder Qualifikation."

"Meine Stärke war immer, auf einer Runde keine Angst zu haben", ergänzte er. "Da gab es nie ein Problem. Scheinbar ist es jetzt aber nicht so. Wir müssen da definitiv etwas verbessern. Es schient, als könnten wir nach 25 Runden schneller fahren als mit einem neuen Reifen auf einer Runde. Es ist ein anderes Bike, ich brauche einen anderen Stil. Wir wollen das Bike verbessern und mich als Fahrer. Wir werden in der Qualifikation von Katar sehen, ob ich das Problem lösen konnte."