"Wir haben einige große Änderungen bei Ducati vorgenommen und ich denke, das ist es, was wir brauchen", begann Andrea Dovizioso zur Ducati-Teampräsentation am Montag in München. "Die Ergebnisse in Malaysia und Australien zeigten unseren Schritt nach vorne, aber natürlich ist das noch nicht genug, denn unser Ziel ist es, wirklich an der Spitze mitzuhalten und die Situation nicht nur ein bisschen zu verbessern." Letztes Jahr sei der Rückstand am Ende der Saison zu groß gewesen. "Es ist nicht unser Ziel, solche Rennen zu fahren."

Andrea Dovizioso ist froh, mit Gigi Dall'Igna zu arbeiten, Foto: Ducati
Andrea Dovizioso ist froh, mit Gigi Dall'Igna zu arbeiten, Foto: Ducati

"Wir wollten eine große Änderung vornehmen und ich bin wirklich glücklich darüber, mit Dall'Igna zusammenzuarbeiten und mit ihm zu sprechen. Ich war ziemlich überrascht in Malaysia, denn unsere Rundenzeit war wirklich schnell. Ich denke, das muss nur der Beginn sein", fuhr der Italiener fort. Auf der neuen Desmosedici fühle er sich bereits viel besser. "Ich konnte mehr pushen, härter bremsen und schneller in die Kurven einfahren. So hatten wir die Möglichkeit schneller zu sein. Wir haben beim Beschleunigen auch viel mehr Power. Die war zwar zuvor schon da, aber da konnten wir sie nicht nutzen. Nun geht das."

"Ich bremse gern hart und es ist schön, wirklich hart zu bremsen und auf der Bremse zu spielen und damit schneller zu sein. Das wird auch positiv, wenn ich gegen andere Fahrer kämpfe", fuhr Dovizioso fort. Fast gleichzeitig winkte er aber ab: "Ich will nicht zu positiv sein." Bisher habe sich Ducati zwar gesteigert, aber um wieder mit der Spitze mithalten zu können fehle noch viel. "Ich freue mich wirklich sehr auf den Saisonstart. Rennen sind immer anders als ein Test. Ich bin zuversichtlich. Wir werden sehen, wo wir am Rennende rauskommen."

Ein neues Kapitel

"Es ist schön, hier in Deutschland beim Ducati Team Launch zu sein. Ich beginne ein neues Kapitel in der MotoGP: mein erstes Jahr als Werksfahrer", begann Cal Crutchlow. "Ich freue mich wirklich auf das erste Rennen. Wir haben uns seit November in Valencia stark verbessert. Wir arbeiten zu 100 Prozent, um die Ergebnisse zu erhalten, die Ducati braucht und verdient. Andrea und ich werden unser Bestes geben, um Ducati zurück an die Spitze zu bringen." Entscheidend sei Gigi Dall'Igna gewesen.

"Er hat einige Dinge verändert und versteht unsere Kommentare richtig. Wir brachten die GP14 zum Malaysia-Test und ich fühlte mich sofort besser auf dem Bike. Am Anfang muss man sich natürlich immer erst einmal wieder ans Fahren gewöhnen. Dann kamen wir nach Australien und dort war es wirklich positiv. Wir konnten wirklich viel härter bremsen als auf dem vorhergehenden Bike. Schritt für Schritt geht es nach vorne. Zehntel für Zehntel, die Entwicklung ist ausschlaggebend. Die Infos von Andrea und mir werden wieder wichtig, um die GP14 weiterzuentwickeln", fuhr der Ducati-Neuzugang fort.

Besser als 2013

in wenigen tagen steht der Saisonauftakt vor der Tür. "Die Strecke in Katar ist seltsam, dazu fahren wir in der Nacht. Aber der Kurs ist sehr schnell und es wird sehr interessant sein, mit diesem Bike dort zu fahren", äußerte Dovizioso. "Ich denke, dass wir in den Trainings ziemlich schnell sein können. Letztes Jahr sind wir in der Qualifikation auch eine gute Rundenzeit gefahren. Allerdings ist das Rennen ganz anders als die Trainings oder Qualifikationen, aber ich denke, wir kommen viel stärker an als letztes Jahr."

Cal Crutchlow freut sich auf sein neues Abenteuer als Werksfahrer, Foto: Ducati
Cal Crutchlow freut sich auf sein neues Abenteuer als Werksfahrer, Foto: Ducati

Außerdem freue er sich, im zweiten Ducati wieder an der Seite von Crutchlow zu fahren. "Ich bin wirklich glücklich, Cal wieder als Teamkollegen zu haben. Er ist ein sehr schneller Fahrer und letztes Jahr war er wieder schnell, unser Kampf wird also wirklich interessant. Das kann für Ducati und uns alle nur gut sein. Ich bin gern mit ihm zusammen, er ist ein wirklich lustiger Typ und auch ein bisschen verrückt", sagte Dovizioso lächelnd.

Auch Crutchlow ist von seinem neuen, alten Teamkollegen begeistert: "Wir hatten 2012 großartige Kämpfe. Hoffentlich können wir 2014 so weitermachen. Ich weiß, dass Andrea letztes Jahr einige enge Kämpfe mit seinem Teamkollegen hatte - manchmal vielleicht etwas zu eng. Aber ich denke, das ist gut, solange wir um gute Positionen kämpfen. Meine Karriere in der MotoGP wurde immer besser und die Ergebnisse wurden immer besser und wir wissen, wie schnell Andrea sein kann. Es ist also großartig zwei verschiedene Fahrer in diesem Projekt zu haben. Ich denke, wir werden uns gegenseitig und das Team pushen. Die Motivation ist definitiv da. Ich freue mich auf großartige Kämpfe und bin gespannt, wo wir landen werden."

Die Eingewöhnung im italienischen Team sei dem Briten leicht gefallen. "Das Team hat es mir sehr leicht gemacht, sie arbeiten hart, sie sprechen glücklicherweise Englisch. Ich spreche nicht so gut Italienisch. Meine Jungs arbeiten zu 100 Prozent. Es ist großartig, in der Ducati-Familie zu sein - diese berühmte italienische Marke. Es war schon immer ein Traum von mir, in rot zu fahren und jetzt bin ich hier."