Der Wechsel von Ducati in die Open-Klasse hat für ein mittleres Erdbeben im MotoGP-Zirkus gesorgt. Streitigkeiten über ECU-Weiterentwicklungen bis hin zur geplanten Einführung der neuen Factory-2-Klasse waren die Folge. Doch nicht nur auf die aktuellen Teams wirkt sich dieser Wechsel aus, auch Suzuki, das 2015 in die MotoGP zurückkehren wird, könnte seine Pläne nun über den Haufen werfen.

Hatte man vor wenigen Wochen noch erklärt, in der kommenden Saison definitiv als Factory-Team ein Comeback geben zu wollen, klingt Teamchef Davide Brivio nun schon deutlich weniger sicher. "Durch den Ducati-Wechsel dürfte jetzt alles sehr viel schneller gehen als erwartet. Wir bei Suzuki arbeiten nach wie vor an unserer eigenen Elektronik für einen Start als Factory-Team, aber wir müssen auch die Open-Klasse in Betracht ziehen", gab der Italiener bei MCN zu.

In einer angenehmen Position

Er sieht die Situation aber für sein Suzuki-Team deutlich weniger problematisch als etwa für die japanische Konkurrenz von Honda und Yamaha: "Wir sind in einer angenehmen Position, weil wir die ersten Rennen der neuen Saison in Ruhe beobachten und das Leistungsniveau von Ducati und den anderen Open-Bikes gegenüber den Factory-Teams erkennen können. Ich glaube aber, dass nicht nur Suzuki diese Situation beobachten muss. Auch Honda und Yamaha werden die Open-Klasse als Option sehen müssen."

Geht es nach Brivio könnte die Vision von MotoGP-Promoter Dorna und deren Boss Carmelo Ezpeleta, 2017 das gesamte Feld in der Open-Klasse zu haben, schon deutlich früher Realität werden: "Meiner Meinung nach sind 2015 beide Klassen für Suzuki und auch Honda beziehungsweise Yamaha denkbar. Wir werden das im Auge behalten, aber ich denke es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir nächstes Jahr das gesamte Feld unter demselben Reglement sehen."