Test Nummer zwei 2014 ist Geschichte. Wir kommen der neuen Saison immer näher und sind besonders nach den neuesten Rundenzeiten gespannt auf das, was da in nun nur noch 18 Rennen auf uns zukommt. Noch etwas spannender dürfte es für Ducati werden, da die Entscheidung für die Open-Klasse endlich offiziell gefallen ist. Für die Werksfahrer steht schon in der kommenden Woche der nächste Test auf Phillip Island an. Wir nehmen an, dass Ducati trotz neuem Open-Status dabei ist, schließlich werden Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow noch immer vom Hersteller direkt unterstützt. Für alle anderen geht es etwas später in Katar beim letzten Test vor der Saison weiter.

Kein Vergleich

Was haben wir aus drei intensiven Testtagen in glühender malaysischer Hitze gelernt? Eigentlich gar nichts. Nicky Hayden sprach das aus, was allen auf der Zunge lag: "Wir sind zeitenmäßig dichter an der Spitze, aber nur weil Marquez nicht hier ist." Und genau das ist am ganzen Test eigentlich das Ausschlaggebende: Obwohl die Bedingungen an diesen drei Tagen in Sepang deutlich schwieriger waren, hätte Marc Marquez wohl von Anfang an ganz andere Bestmarken gesetzt und damit nicht nur die Messlatte höher gelegt, sondern teilweise auch die Selbstsicherheit einiger Piloten ins Wanken gebracht. Schließlich macht es einen riesigen Unterschied, ob ein Fahrer eine oder zwei Sekunden hinter der Spitze zurückliegt.

Kein Weltmeister? Kein Stress für die Verfolger, Foto: Repsol Honda
Kein Weltmeister? Kein Stress für die Verfolger, Foto: Repsol Honda

Dennoch ein erfreuliches Bild für alle Piloten, die durch die Abwesenheit des Weltmeisters ein wenig glänzen konnten. Allen voran Alvaro Bautista, der dank neuer Teile von Showa und Nissin wirklich einen anständigen Schritt nach vorne gemacht hat. Auch Dani Pedrosa und Valentino Rossi durften Erfolge feiern. Vor Aleix Espargaro ziehen wir weiterhin den Hut so tief, wie sich Shuhei Nakamoto wohl angesichts der Open-Wertung in den Allerwertesten beißt. Gleiches wird wohl Jorge Lorenzo machen, wenn er seine Rundenzeiten mit denen seines Teamkollegen vergleicht.

Was auch immer da beim zweifachen Weltmeister los war: Normal ist das nicht. Seltsam ist auf jeden Fall, dass Rossi mit den neuen Reifen zumindest halbwegs zurechtkam und Lorenzo derartige Probleme hatte. Eigentlich beschwert sich der Mallorquiner kaum, wenn es nichts zu beschweren gibt. Seine Trotzreaktion am zweiten Testtag war also fast nachvollziehbar. Er verweigerte ein Media-Debriefing. Sein Pressesprecher verkündete, dass Lorenzo dem, was er am Vortag über die Reifen gesagt hatte, nichts mehr hinzuzufügen habe.

Eine andere Richtung

Währenddessen erhitzte Ducati die Gemüter mit einem langen Hin und Her. Schlussendlich geschah, was wohl die meisten erwartet hatten: Ihre Testdaten können Andrea Dovizioso, Cal Crutchlow und Andrea Iannone großenteils über den Haufen werfen. In der Open-Klasse geht alles von vorn los. Zumindest zeigten sich die Ducati-Piloten begeistert. Hoffentlich hilft der Ausweg den Italienern wirklich, um aus dem roten Biest endlich wieder ein fahrbares Bike zu zaubern. Hoffnung gibt es auch an anderer Front: So besuchten Michael und Eugene Laverty die Tests am Freitag. WSBK-pilot Eugene soll Gerüchten zufolge noch in diesem Jahr die MotoGP-Suzuki testen. Es geht also voran.

Noch schauten beide Laverty-Brüder nur zu, Foto: Michael Laverty
Noch schauten beide Laverty-Brüder nur zu, Foto: Michael Laverty

In der Zwischenzeit machte sich Alex Hofman übrigens zu unserem großen Amüsement über Ducati lustig. Aber sehen Sie selbst: