Über eine Sekunde Rückstand auf Dani Pedrosa - das hat gesessen. Für Vizeweltmeister Jorge Lorenzo gleichen die zweiten Testfahrten in Sepang bislang einem Horrortrip. Am Donnerstag schien er auf dem Zeitentableau nur noch auf dem neunten Rang auf, gerade einmal 0.049 Sekunden vor seinem Markenkollegen Bradley Smith. "Heute bin ich sehr enttäuscht", wird Lorenzo in Yamahas Presseaussendung zitiert. Direkt vor die Journalisten wollte er nach Ende der Testsession in Sepang erst gar nicht treten - zu groß war der Frust über die Reifen, die seinem Fahrstil nicht zu liegen scheinen.

"Im Vergleich zu gestern hat sich nichts geändert", ärgerte sich Lorenzo. Während andere Piloten am Donnerstag ihre Zeiten um über eine Sekunde verbessern konnten, fand der zweifache MotoGP-Champion nur eine Zehntelsekunde. Da schrillen natürlich die Alarmglocken, auch wenn Lorenzo den Teufel noch nicht endgültig an die Wand malen will. "Wir haben noch immer acht Stunden um den richtigen Weg einzuschlagen. Wir werden hart arbeiten und haben morgen am Ende des Tages hoffentlich eine Lösung", so Lorenzo. Auch Teamchef Massimo Meregalli gestand offen, dass es Probleme gibt. "Wir haben einige Schwierigkeiten, mit denen wir nicht gerechnet haben. Wir sammeln eifrig Daten, aber der erhoffte Grip fehlt uns immer noch", sagte der Italiener ein wenig verzweifelt. "Wir müssen wohl ein besseres Setup finden. Das wird nicht einfach, aber ich bleibe zuversichtlich. Im Moment leider Vale aufgrund seines Fahrstils etwas weniger unter diesen Bedingungen", so Meregalli.

Rossi konnte im Gegensatz zu Lorenzo seine Zeit am Donnerstag um sieben Zehntel verbessern und reihte sich rund eine halbe Sekunde hinter Pedrosas Bestzeit auf dem vierten Rang ein. "Die Rundenzeit ist ganz gut, aber wir haben Probleme mit den Reifen", gab auch Rossi zu. "Unser Bike ist damit schwierig zu handhaben. Morgen werden wir einige Dinge ausprobieren, aber so viele Optionen haben wir nicht. Zwar werden auf jeder Strecke die Karten neu gemischt, aber leider sieht es so aus, als hätten wir mit diesem Reifen allgemein Schwierigkeiten", meinte der Superstar besorgt.

Tiefer sind die Sorgenfalten bei Lorenzo, der in der Nacht auf Freitag wohl nicht gut schlafen wird. "Jorge ist am Gashahn viel aggressiver und das hilft unter diesen Bedingungen leider nicht", sagte Meregalli. Manager Wilco Zeelenberg versicherte aber: "Wir tun alles in unserer Macht stehende, um Jorge wieder das Vertrauen zu geben, dass er schneller wird. Der mangelnde Grip hilft dabei zwar leider nicht, aber wir hoffen, das Problem noch zu lösen."