Aleix Espargaro verblüffte bei den Testfahrten in Sepang mit glänzenden Zeiten auf seiner FTR-Yamaha nach Open-Reglement. Auf seinem japanischen Motorrad war der Spanier nur unwesentlich langsamer als die Werks-Bikes und hängte die Maschinen von Yamahas Satellitenteam Tech 3 deutlich ab. Für Teamchef Herve Poncharal ist das aber kein Grund zur Besorgnis, die Option eines Umstiegs seines Rennstalls auf die Open-Yamaha bestehe ohnedies nicht.

"Die Entscheidung bezüglich meines Teams ist die von Yamaha. Ich kann das also nicht entscheiden und sehe auch keine Chance, dass uns Yamaha auf Open umstellt", sagte Poncharal gegenüber Crash.net. "Sie haben den ganzen Winter hart gearbeitet, um mit 20 Litern auf hohem Niveau fahren zu können. Yamaha und Tech 3 werden zu 99.999 Prozent nach Factory-Spezifikation fahren."

Für Yamaha sei es aber gut, durch die FTR-Yamaha ein zweites Standbein zu haben, denn man wisse nie genau, in welche Richtung sich das Reglement weiterentwickle. "Sie haben jetzt einen Fuß in der Open-Klasse und sie können vergleichen was in nach diesen Regeln und was nach Factory-Regeln besser funktioniert", sagte Poncharal. Bei anderen Herstellern könnte es hingegen zu einem Umdenken kommen. Ducati wird ein möglicher Wechsel auf Open-Spezifikation trotz Dementi nachgesagt, wie sich Suzuki (Einstieg 2015) und Aprilia (Einstieg 2016) verhalten werden, ist ohnedies unklar.

Durch Espargaro seit die Open-Klasse - im Gegensatz zu ihrem Vorgängern CRT - zumindest eine ernsthafte Option. "Ab sofort wird von allen Seiten nur mehr über die Open-Klasse gesprochen, vor allem wegen Yamaha, Forward und Aleix Espargaro. Das ist für die Meisterschaft sehr gut, denn es wird eine Debatte eröffnen und vielleicht zu einem Überdenken der Strategie einiger Hersteller führen. Ich denke, dass einige auf Open umstellen werden", sagte Poncharal.

Blickt man rein auf die Zeitentabelle der drei Tage in Sepang, könnte man den Eindruck erhalten, dass Tech3 das schwächste der Yamaha-Teams werden könnte. Deshalb hofft Poncharal, auch auf seinen Motorrädern bald das stufenlose Getriebe, das beim Werksteam seit dem Spätherbst verbaut ist, einsetzen zu können. "Wir hoffen, dass wir es auch bekommen, aber das ist eine Frage des Budgets. Wenn wir schon ohne das stufenlose Getriebe gut sind, haben wir einen zusätzlichen Bonus, wenn es kommt."