Einen Supersport-Weltmeistertitel, zehn Superbike-Rennsiege und einen Grand-Prix-Erfolg in der MotoGP durfte Chris Vermeulen in seiner Karriere feiern. Nach einem schweren Sturz in der Superbike-Saison 2009 war der Australier aber beinahe ständig verletzt, wodurch er sich nun zum Rücktritt gezwungen sah: " Ich habe meine Karriere endgültig beendet. Allerdings wollte ich es ganz ruhig erledigen und keine Große Sache daraus machen. Eigentlich habe ich diese Entscheidung schon vor rund zwei Jahren getroffen, als ich wieder zurück nach Australien gezogen bin. Damals musste ich wegen einer Knieverletzung lange Zeit pausieren. Ich konnte das Gelenk sechs Monate nicht belasten und es neun Monate lang nicht genug bewegen, um ein Motorrad zu fahren. Also entschloss ich mich dazu, mit dem Rennfahren aufzuhören. Es ist schön, wieder in Australien zu sein, nachdem ich gut zehn Jahre weg war."

In der Retrospektive zeigt sich der 31-Jährige mit seiner Karriere durchaus glücklich. "Wenn ich zurückblicke, bin ich mit meinen Leistungen eigentlich sehr zufrieden. Ich habe eine Supersport-Weltmeisterschaft gewonnen und das kann mir keiner nehmen. Außerdem war ich nah dran an einem Superbike-Titel. Meiner Meinung nach bin ich damals wirklich gut gefahren und habe viele Rennen gewonnen. Es waren lediglich die Umstände, die größere Erfolge verhindert haben. In der MotoGP war ich der einzige Suzuki-Pilot, der ein Rennen in der Viertaktära gewinnen konnte. Ich habe auch sieben Podiumsplatzierungen für sie geholt. Darauf bin ich sehr stolz. Es hat mir auch viel Spaß gemacht, das Bike zu entwickeln und zu verbessern. Vielleicht waren manche Entscheidungen, die ich getroffen habe, nicht ideal. Das kann man aber nicht wirklich feststellen. Ich bereue nichts, meine Erinnerungen sind durchwegs positiv", stellt Vermeulen klar.

Er gesteht aber auch ein, dass das Leben für einen Rennfahrer aus Down Under nicht nur Sonnenseiten hat: "Es fehlt mir schon, die besten Motorräder der Welt zu fahren und mit den Ingenieuren an der Entwicklung zu arbeiten. Das ist wirklich ein Privileg und nicht viele Menschen haben diese Möglichkeit. Die Politik im Sport und das Leben aus dem Reisekoffer fehlen mir aber nicht."