Super-Rookie Marc Marquez lieferte in dieser Saison ein Highlight nach dem anderen. Doch auch seine Mitstreiter zeigten mitunter sensationelle Rennen. Erinnern wir uns nur an den Japan Grand Prix zurück. Noch eine Woche zuvor hatte Jorge Lorenzo seine Titelhoffnungen so gut wie begraben. Nach der Disqualifikation des Rookies in Australien war die WM wieder offen und der Mallorquiner wusste genau, was er zu tun hatte: Er musste gewinnen, um den Rückstand von 18 Punkten zufahren. Lorenzo hatte eine Mission und erfüllte diese fehlerfrei.

Seit 27.10.2013 zählt auch Japan zu Jorge Lorenzos Landbesitz, Foto: Milagro
Seit 27.10.2013 zählt auch Japan zu Jorge Lorenzos Landbesitz, Foto: Milagro

24 Runden Hochspannung, 42:34.291 Minuten äußerster Konzentration, über 115 km sauberer Linien: Lorenzo bewies im Motegi Rennen noch einmal, dass er nicht umsonst zwei WM-Titel auf seinem Konto hat und trotz geringer Chancen keinesfalls ans Aufgeben denkt. Beeindruckender kann eine Vorstellung kaum sein. Der 26-Jährige führte vom Start bis ins Ziel und ließ sich weder von einem Angriff von Marquez, noch von Problemen beim Überrunden von Damian Cudlin aus der nahezu stoischen Ruhe bringen.

Lorenzo feierte - wohlverdient - seinen allerersten Sieg auf Hondas Stammstrecke und pflanzte seine Flagge in den Kies des Twin Ring Motegi. Ebendas ist es, was den Mallorquiner ausmacht: Obwohl er auf unterlegenem Material unterwegs ist, setzt er seine Ideologie um. Hammer und Butter - ebenso wie das Messer seiner Mutter früher beim Bestreichen über das Brot glitt, will auch er über den Asphalt gleiten und wenn nötig, holt der Weltmeister von 2010 und 2012 den Hammer raus. Eine imposante Vorstellung - leider etwas zu spät.