Assen - Barcelona - Assen, so sah die geografische Reiseroute von Jorge Lorenzo während des Rennwochenendes zum Großen Preis der Niederlande aus. Emotional betrachtet war es aber auch eine Fahrt zwischen Himmel und Hölle. Ein Abflug mit weit mehr als 200 Kilometern pro Stunde am Donnerstag sorgte für ein gebrochenes linkes Schlüsselbein, Lorenzo wurde direkt nach Barcelona geflogen wo ihm acht Schrauben und eine Platte eingesetzt wurden. Gut 36 Stunden startete der zweifache Weltmeister bei der Dutch TT und fuhr unter brutalen Schmerzen zu einem heroischen fünften Platz.

Eine Fahrt, die zeigte, wo der Unterschied zwischen guten und herausragenden Piloten wie Marc Marquez oder Jorge Lorenzo liegt. Sie sind nicht nur diejenigen, die ihre Motorräder am schnellsten um die Strecken dieser Welt bewegen können, sondern auch die Fahrer im Paddock, die bereit sind alles zu geben und jede Qual auf sich zu nehmen, um ihr Ziel zu erreichen.

Jeder Mensch, der sich bereits einmal einen Knochenbruch zugezogen hat weiß, welche Schmerzen das bedeutet. Dementsprechend schwer vorstellbar ist es, ein Motorradmit deutlich über 200 Pferdestärken rund 40 Minuten um einen der schwierigsten Kurse des Planeten zu prügeln. Doch Lorenzo bewies damit etwas, das sich ebenso jeder Mensch öfter bewusst machen sollte. Mit Einsatz, Hingabe und dem Glauben an den Erfolg, gibt es fast nichts, was man nicht schaffen kann. Daher ist dieser Ritt des Mannes mit der Nummer 99 mein Highlight der Saison 2013.