Der neue MotoGP-Weltmeister heißt Marc Marquez. Der 20-Jährige ist der gefeierte Held. Doch ein Weltmeistertitel in der MotoGP ist nie nur der Verdienst einer einzelnen Person, in diesem Fall die des Fahrers. Ohne ein schlagkräftiges Team dahinter kann der beste Pilot nichts erreichen und ohne die richtigen Wegbereiter schafft er meist nicht einmal den Sprung in die Weltmeisterschaft. Im Fall von Marquez waren diese Mentoren Emilio Alzamora und Alberto Puig.

Alzamora, selbst 1999 Weltmeister in der 125ccm-Klasse und derzeit Manager Marquez', schwärmt von seinem Schützling: "Er ist besonders, weil er viele Dinge in sich vereint, die ein Fahrer nicht nur dazu braucht, um den Titel zu gewinnen, sondern auch eine Zukunft in diesem Sport zu haben. Er hat ein riesiges Talent, er ist intelligent und er hat ein so gutes Gefühl auf dem Bike, dass er den Mechanikern mit Leichtigkeit erklären kann, was am Setup verändert werden muss, was er jeden Tag braucht. Er hat in diesem Jahr sehr viel gelernt und besonders in der MotoGP kann man sich immer verbessern. Dazu bedarf es aber an Erfahrung und die sammelte er in dieser Saison. Er ist sehr umgänglich, sehr sympathisch und für einen Fahrer ist es sehr wichtig, sensibel mit seinen Leuten umzugehen. In einem Team braucht man einen Führer und der Fahrer ist in diesem Projekt natürlich enorm wichtig. Wenn man viele Sponsoren, Ingenieure und das Werk hinter sich hat und der Pilot das ganze Projekt nicht anführen kann, dann wird es schwer. Marc hat diese Gabe."

Mit einem derartigen Erfolg in seiner Debütsaison hatte aber auch Alzamora nicht gerechnet. "Er hat mich absolut überrascht. Unser Ziel zu Beginn der Saison war es, fünf bis sechs Mal aufs Podest zu kommen und wenn möglich, ein paar Rennen zu gewinnen. Das war das Programm, aber nicht schon beim ersten Rennen auf dem Treppchen zu stehen, in Texas schon zu gewinnen und allgemein so viele Rennen hintereinander zu entscheiden. Insgesamt bin ich sehr überrascht, dass er nur den einen Fehler in Mugello gemacht hat. Seine Erfahrung aus der Moto2 konnte er in die MotoGP mitnehmen", lobt der 40-Jährige den halb so alten Marquez.

Der Rookie stand in der abgelaufenen Saison oftmals wegen seiner aggressiven Fahrweise in der Kritik. Für Alberto Puig, der bei seinen ersten Schritten in der Weltmeisterschaft unterstützte, ein ganz normales Verhalten: "Der Junge will seine Grenzen herausfinden und das macht man normalerweise, indem man sie überschreitet. Wenn man immer nur dahinter bleibt, kann man das wahre Limit nie wirklich herausfinden. Dieser Junge war genau in diesem Bereich, weil er hart gepusht hat. Jeder hat seinen eigenen Stil. Er hatte Glück, dass er sich nicht verletzt hat. Man kann die Fahrer aber nicht beeinflussen, in dem, was sie tun. Dazu kann ich nichts sagen."

Zustimmung erhält Puig auch von Alzamora. "Meiner Meinung nach hat Marc in diesem Jahr nichts gemacht, wofür er eine Strafe verdient gehabt hätte. Aber das ist eben nur meine Meinung. Wenn man sieht, wie Lorenzo in den letzten Saisonrennen gefahren ist: in Malaysia hat er Marc berührt, auf Phillip Island kollidierten sie, als Marc aus der Box fuhr und dann geriet er in Valencia mit Pedrosa aneinander und drängte ihn sogar von der Strecke ab. In jedem Fall gehört das einfach zum Rennsport", macht der vierfache Grand-Prix-Sieger seinen Standpunkt klar.

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