Nach drei Jahren im Team von Tech-3 kehrte Cal Crutchlow dem Rennstall von Herve Poncharal mit Saisonende den Rücken und geht im kommenden Jahr für Ducati an den Start. Ein Abschied, der dem Briten ganz und gar nicht leichtgefallen ist: "Ja, ich bin nicht glücklich, wegzugehen. Es ist nicht leicht, wenn man weiß, dass sie einen anderen Fahrer haben werden und ich woanders sein werde. Herve [Poncharal] ist ein Freund und ein Teamchef zugleich. Er ist hart zu mir, das sollte niemand falsch verstehen, aber eben dann, wenn es auch sein muss. Es ist schwer, sich von den ganzen Leuten zu verabschieden. Ich denke, sie wollten nicht, dass ich gehe. Aber was soll ich tun? Ich bin trotzdem gespannt, etwas anderes zu machen. Obwohl das Team großartig ist und wir mit den Werksfahrern kämpfen konnten und schneller als die Ducati waren, will ich nicht meine ganze Karriere lang in einem Satellitenteam verbringen. Ich wünsche mir, dass es anders wäre. Gleichzeitig bin ich aber auch sehr gespannt auf Ducati."

So sehr Crutchlow die persönliche Ebene bei Tech-3 vermissen wird, so wenig wird er seinem bisherigen Arbeitsgerät, der Yamaha M1 nachtrauern. "Wir konnten zuletzt keine wirklichen Verbesserungen vornehmen. Ich hätte es mir so gewünscht. Das Bike war zu Saisonbeginn extrem gut, dann aber nicht mehr und das lag nur daran, dass wir die Sitzposition und den Tank verändert hatten und dann nicht wieder zurück durften. Natürlich war ich nicht so glücklich. Wir müssen aber auch beachten, dass weder Bautista, noch Bradl oder Bradley schneller geworden sind. Im Gegenteil: Wir wurden einfach nur langsamer. Da müssen wir ehrlich sein und uns die Gründe dafür ansehen. Man kann nicht nur das Bike vorschieben, ich war auch schuld. Das lag aber wiederum daran, dass ich mit dem Bike nicht zufrieden war, es war also eine Kombination. Aber niemand ist schneller geworden! Bautista ist am Ende genauso viele Sekunden hinter dem Sieger im Ziel angekommen wie im ersten Rennen des Jahres", stellt Crutchlow klar.

Nun blickt der 28-Jährige aber voller Optimismus in Richtung seiner Zukunft bei Ducati: "Ich glaube, dass es am Ende gut wird. Es gibt keinen Grund, warum wir am Ende des nächsten Jahres keine gute Basis und kein gutes Gefühl finden sollten. Es ist nicht meine Aufgabe, etwas an Ducati zu ändern. Es ist zunächst einmal die Aufgabe von Ducati, das Bike zu verändern. Ich denke aber, dass wir mit meiner Motivation gemeinsam gute Arbeit leisten können."

Vor allem auf das Dasein als Werkspilot freut sich Crutchlow. "Ich denke, es ist immer leichter, ein Werksfahrer zu sein. Es wird viel, viel einfacher. Ich habe schon oft gesagt, dass der Vorteil eines Werksfahrers nicht nur das Equipment ist, sondern noch viel mehr. Sie haben ein viel leichteres Leben als die Satellitenfahrer", erklärt der Supersport-Weltmeister von 2009.

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