Zum erst zweiten Mal in den letzten 20 Jahren wurde der WM-Titel in dieser Saison erst beim finalen Rennen vergeben. In Valencia kochte die Stimmung über, mehr als 200.000 Zuseher fanden an diesem entscheidenden Wochenende ihren Weg an die Strecke in Valencia. Sie sollten die letzte Attacke des Weltmeisters auf dem vergeblichen Weg zu seiner Titelverteidigung und den Aufstieg eines Super-Rookies zum Champion sehen.

Das Rennen

10. November, Circuit Ricardo Tormo: Lorenzo gab am letzten Rennwochenende in Valencia alles, doch Marquez schien die Kontrolle zu behalten. Der WM-Leader fuhr drei Trainingsbestzeiten und holte die Pole Position. Im Rennen erwischte aber Lorenzo den besseren Start und leistete die Führungsarbeit in den ersten Runden. Seine Taktik: Das Feld so dicht wie möglich zusammenhalten, damit Marquez in Scharmützel verwickelt wird und maximal Fünfter wird. Nur mit diesem Ergebnis hätte Lorenzo noch eine Chance auf den Titel gehabt. Doch es kam anders, der Weltmeister erhielt keine Schützenhilfe und Marquez wurde Dritter und sicherte sich damit den Titel.

Der Magic Moment

Lorenzos Taktik ging nicht auf, Foto: Milagro
Lorenzos Taktik ging nicht auf, Foto: Milagro

Als Marquez die Ziellinie überquerte gab es für seine Crew und die Fans kein Halten mehr. Bei einem Stopp vor einer ihm gewidmeten Fantribüne ließ er sich von seinen Anhängern minutenlang feiern. Rote Flaggen mit der weißen 93 wehten im Winde, während Marquez sich sein Weltmeister-Shirt überstreifte. Lorenzo wurde von seinen Fans für seinen heroischen Kampf gegen den Super-Rookie ebenfalls bejubelt. Die Stimmung nach dem Finale war einfach nur bombastisch.

Mit etwas Abstand zog Lorenzo vor dem neuen Champion seinen Hut. "Er war die gesamte Saison sehr stark und konstant. Vom Beginn bis zum Ende war er auf jeder Strecke schnell und das unter allen Bedingungen. Er hat sich die Weltmeisterschaft wirklich verdient", sagte der Spanier nach dem Finale.