Stefan Bradl begeht am 29. November seinen 24. Geburtstag und ganz Zweirad-Deutschland feiert mit. In der abgelaufenen Saison gelang dem Bayern der Durchbruch in der MotoGP, er führte am Sachsenring erstmalig ein Rennen der Königsklasse an und holte eine Woche später in Laguna Seca seine erste Pole Position und als Zweiter seinen ersten Podiumsplatz.

In der Stunde des Triumphs dankte er vor allem Vater Helmut, der ihn von frühester Kindheit an unterstützt hatte und auch heute noch stets an Bradls Seite in der Box sitzt. "Es war sehr emotional, diesen besonderen Moment meiner Karriere gemeinsam mit meinem Vater, dem ich die Leidenschaft für diesen aufregenden Sport verdanke, zu feiern", sagte Bradl.

Sein Weg in die Königsklasse führte ihn über harte Jahre auf KTM und Aprilia in der Achtelliterklasse über den Moto2-Titel 2011 und war auch von einigen schmerzhaften Verletzungen gepflastert. Doch Bradl gab rappelte sich immer wieder auf, so auch in dieser Saison, als er sich unter unglücklichen Umständen im Training in Sepang den Knöchel brach. Zwei Wochen später in Motegi stand Bradl schon wieder in der Startaufstellung und wurde Fünfter.

Den Deutschen zeichnet vor allem seine Konstanz aus. Bei zwei Ausfällen verpasste er 2013 die Top-6 nur in zwei Rennen. Seinen Traum bester Nicht-Werkspilot zu werden konnte er sich aber nicht erfüllen - auch aufgrund der zwei verpassten Rennen wegen der Knöchelverletzung. Dennoch: Platz sieben war die beste Platzierung eines deutschen Fahrers in der Königsklasse seit 1957 (damals wurde Walter Zeller Sechster).

Was bringt die Zukunft noch?

Mit seinem Podiumsplatz in Laguna Seca hatte er eine 24 Jahre lange Durststrecke der deutschen Motorrad-Fraktion beendet, sein WM-Titel in der Moto2 im Jahr 2011 war der erste nach 18 Jahren. Bradl bildet seither die Speerspitze einer schwarz-rot-goldenen Generation. In seinem Windschatten gelangen Sandro Cortese oder Jonas Folger tolle Erfolge, gemeinsam mit Marcel Schrötter werden die beiden Deutschen 2014 in der Moto2 versuchen, sich für höhere Weihen in der Königsklasse zu empfehlen.

Bradl selbst hat seinen Job für 2014 seit den Sommermonaten sicher, als sein Vertrag mit LCR Honda verlängert wurde. "Ich bin glücklich mit Lucios Team weiterarbeiten zu können, denn wir kennen uns mittlerweile sehr gut und haben eine professionelle und freundschaftliche Atmosphäre im Team aufbauen können. Das erlaubt mir, in jedem Rennen hundert Prozent zu geben", freute sich Bradl.

Bei LCR steht er damit weiterhin in der Honda-Auslage, wo er sich in naher Zukunft für ein Werks-Motorrad empfehlen will. Das wäre Stefan Bradls endgültiger Ritterschlag im Motorrad-Business, doch bis dahin hat er noch einen harten Weg vor sich. Nun darf sich Bradl aber erstmal als Geburtstagskind feiern. Motorsport-Magazin.com gratuliert.