Mit der Verschiebung und Unterbrechung in der Moto3, wurde nicht nur die erste Sonntagssession der Moto2, sondern auch die der MotoGP in Motegi eingekürzt. Anstatt 50 wurden nur 45 Minuten im Warm-Up gefahren, die Stefan Bradl am besten für sich nutzen konnte. Er schnappte sich nur zwei Wochen nach seinem Knöchelbruch in Malaysia wieder die Spitze und ließ Dani Pedrosa und Marc Marquez knapp hinter sich.

Die Platzierungen: Bradl gab eine schnellste Runde von 1:46.440 Minuten vor. Die Werksfahrer kamen nicht am Deutschen vorbei. Pedrosa musste sich mit 0.019 Sekunden und Platz zwei geschlagen geben, Marquez fehlten 0.123 Sekunden. Jorge Lorenzo verbesserte sich am Ende nicht mehr und wurde auf Position vier verdrängt. Alvaro Bautista beendete das lange Warm-Up auf Rang fünf, nur knapp vor Cal Crutchlow, der selbst als Sechster nur 0.300 Sekunden auf Bradl verlor.

Andrea Dovizioso sicherte sich den siebten Platz und landete damit noch vor Valentino Rossi. Nicky Hayden, der sich im Nassen am Samstag einen Startplatz in der ersten Reihe organisiert hatte, wurde Neunter. Bradley Smith komplettierte die Top-10. Aleix Espargaro büßte 1.292 Sekunden auf die Spitze ein und wurde als schnellster CRT-Pilot Elfter. Wildcard-Pilot Katsuyuki Nakasuga folgte auf Zwölf. Colin Edwards, Hector Barbera und Andrea Iannone holten sich die letzten Plätze unter den schnellsten 15. Lukas Pesek und Bryan Staring bildeten zwar das Ende der Tabelle, sicherten sich so aber einen Startplatz, nachdem sie die 107-Prozent-Marke am Vortag nicht geschafft hatten.

Die Zwischenfälle: Marquez stürzte 22 Minuten vor Sessionende. Er rutschte bei hoher Geschwindigkeit in Kurve zwölf übers Vorderrad weg, knallte heftig auf dem Kies auf und wurde durch sein hohes Tempo mehrfach durch die Luft gewirbelt. Beim Aufprall ging sein Airbag auf, der Rookie verlor sein Visier und schlug heftig mit der rechten Schulter auf.

Beim Weggehen von der Unfallstelle hielt sich Marquez das rechte Schlüsselbein, schien aber glücklicherweise keine schweren Verletzungen davongetragen zu haben. Mit neuem Helm und auf dem Nummer-Zwei-Bike fuhr er etwas später wieder auf die Strecke. Nur eine Minute später stürzte Bautista in Kurve zehn, kam aber glimpflich davon. Espargaro kam in den letzten Minuten kurz von der Strecke ab. Bryan Staring stürzte ebenso.

Das Wetter: Nachdem sich der Nebel über Nacht wieder dicht über den Twin Ring Motegi gelegt hatte, bahnte sich die Sonne am Sonntagmorgen einen Weg durch die Wolken. Zur MotoGP-Session hatten sich die dichten Wolken komplett verzogen und die Sonne erwärmte den Asphalt, der bereits abgetrocknet war.

Die Analyse: Großer Respekt an Bradl, der nur zwei Wochen nach seiner Knöchel-OP doch tatsächlich an der Spitze liegt. Marquez stürzte nicht zum ersten Mal im Warm-Up und dieser Crash sah wirklich heftig aus. Der Rookie hatte enorm viel Glück, sich nicht großartig zu verletzten. Wer jetzt glaubt, dass er sein Vertrauen verloren hat, liegt bei Marc Marquez definitiv falsch. Seine Bewegungen der rechten Schulter sahen dennoch nicht wirklich gut aus. Lorenzo macht ihm dennoch gewaltigen Druck. Wird die WM-Entscheidung etwa doch bis zum Finale in Valencia vertagt?