Nach drei gestrichenen Freien Trainings und fünf Minuten Verspätung fuhren die MotoGP-Piloten am Samstagnachmittag endlich auf den Twin Ring Motegi. Die Qualifikation stellte die erste Session des Wochenendes zum Japan Grand Prix dar und wurde nach alter Manier in einem Stück gefahren. Da wertvolle Trainingszeit verloren gegangen war, hatten die Fahrer 75 Minuten Zeit zur Verfügung. Jorge Lorenzo nutzte die lange Zeit am Besten und setzte sich mit einer schnellsten Runde von 1:53.471 Minuten an der Spitze durch.

Die Platzierungen: Dass Lorenzo die WM-Krone besonders nach Australien nicht abgeschrieben hat, zeigte er in einer starken langen Qualifikation erneut. Marc Marquez konnte gegen seinen Widersacher nichts ausrichten und fuhr mit 0.658 Sekunden Rückstand zu Platz zwei. Nicky Hayden beeindruckte auf der nassen Strecke und sicherte sich als Drittschnellster den letzten Platz in der ersten Startreihe. Dani Pedrosa musste auf Position vier weichen und wird vor Valentino Rossi und Andrea Dovizioso starten.

Alvaro Bautista legte die siebtschnellste Runde zurück und platzierte sich damit vor Stefan Bradl, der erst vor zwei Wochen in Malaysia am gebrochenen Knöchel operiert worden war. Aleix Espargaro sicherte sich als Neunter den besten CRT-Platz. Yonny Hernandez komplettierte die Top-10 auf der Pramac Ducati. Cal Crutchlow folgte nur auf Position elf. Katsuyuki Nakasuga, der an diesem Wochenende mit einer Wildcard antritt, belegte Rang zwölf vor Bradley Smith, Colin Edwards und Andrea Iannone.

Die Zwischenfälle: Zur Hälfte der langen Qualifikationssession stellte Danilo Petrucci seine CRT-Maschine mit einem technischen Defekt an der Leitplanke ab. Hayden pushte auf provisorischer Pole liegend 30 Minuten vor Ende etwas zu hart und kam von der Strecke ab. Bautista stürzte acht Minuten vor Sessionende in Kurve sieben, kam glücklicherweise aber unverletzt davon. Marquez kam nur wenig später in Kurve drei kurz von der Strecke ab und wiederholte das Ganze auf seiner letzten Runde noch einmal.

Das Wetter: Der Nebel, der zum Ausfall aller Freitagssessions geführt hatte, war so weit zurückgegangen, dass der Notfall-Helikopter landen konnte. Auch der heftige Regen vom Samstagmorgen hatte zur Qualifikation der MotoGP aufgehört. Die Strecke war dennoch 75 Minuten lang nass, die Asphalttemperatur betrug 16 Grad. In der Luft herrschten 13 Grad Celsius. Der leichte Wind, der noch während der Moto3-Session wehte, hatte komplett nachgelassen.

Die Analyse: Zeit wird's. In der langen Wartezeit hat sich Hayden scheinbar genau überlegt, wie er im Nassen mit der Desmosedici nach vorne fahren kann und setzte ein starkes Ausrufezeichen. Obwohl der Amerikaner später wieder zurückgereicht war, konnte er sich noch einmal steigern und sicherte sich als Dritter den besten Startplatz der Saison. 75 unglaublich interessante Minuten, in denen definitiv keine Langeweile aufkam.