Marc Marquez kam nach dem Desaster auf Phillip Island mit neuer Motivation in Japan an. "Hier in Motegi fahren wir ein anderes Rennen und ich hoffe, dass es viel besser wird als das auf Phillip Island. Ich habe großes Vertrauen, denn ich fühlte mich schon in Australien sehr gut. Das Rennen an sich war wirklich stark", beschrieb der Rookie, der sich wie viele seiner Kollegen aber auch sicher ist, dass viel vom Wetter abhängen wird. "Ich freue mich auf jeden Fall, hier mit dem GP-Bike zu fahren, denn es gibt viele Beschleunigungszonen und harte Bremspunkte."

Wie er schon in Australien sagte, ist dem Spanier besonders wichtig, den Titel in diesem Jahr zu holen. Wann das passiert, spiele keine Rolle. "Jorge [Lorenzo] ist jetzt wieder näher dran, denn er ist auf Phillip Island ein sehr gutes Rennen gefahren Mal sehen, wie wir die Situation managen können", fuhr Marquez fort. "Ich hoffe, dass ich in den beiden letzten Rennen um den Sieg oder zumindest einen Podestplatz kämpfen kann."

Nachdem sein Team ihm die Boxentafel in Australien falsch angezeigt hatte, sprach Marquez mit ihnen. "Am Ende sind wir alle nur Menschen und können Fehler machen", beschwichtigte er. "Das Wichtigste ist, dass die Motivation im Team jetzt höher ist, als zuvor. Meine Leute im Team fühlen sich gut, ich fühle mich gut und das ist wichtig."

Karten gut ausspielen

Für Lorenzo war der Titel vor Australien fast verloren. "Ein Fehler von Marc und seinem Team und jetzt haben wir ihn wieder in Reichweite. Dennoch wird es sehr schwer werden. Wir müssen unsere Karten bestmöglich ausspielen", sagte der amtierende Weltmeister. "Das Wetter wird ein wichtiger Schlüssel sein. Es könnte uns zugutekommen, aber auch gegen uns spielen. Wir haben auf jeden Fall eine neue Möglichkeit, die wir nutzen müssen."

Dabei hat Yamaha aber besonders in Motegi einen gewichtigen Nachteil gegenüber Honda. "Es ist wahr, dass die Bremse normalerweise nicht unsere Stärke ist, auf einigen Strecken waren wir aber nicht so schlecht. Wir haben einen guten Kurvenspeed und jetzt eine gute Beschleunigung, damit müssen wir die Nachteile hier wettmachen. Wir konnten hier schon unter schwierigsten Bedingungen gewinnen und in den letzten beiden Jahren war ich Zweiter, es sollte also nicht allzu schlecht werden", ergänzte Lorenzo, der an diesem Wochenende mit neuen Brembo-Bremsen hofft, dass sich seine Situation verbessert.

Regen als Vorteil?

Valentino Rossi steht vor dem gleichen Problem, dachte aber zunächst an etwas ganz anderes: "Die Saison ist schon fast vorbei! Wir haben nur noch zwei Rennen und es ging wirklich schnell vorbei." Trotz des seltsamen Rennens in Australien habe es der Italiener aufs Podest geschafft. Umso höher ist seine Motivation für den nächsten Grand Prix. "Ich mag diese Strecke hier. Sie ist für Körper und Bikes extrem anspruchsvoll, besonders auf der Bremse. Das könnte für uns zum Problem werden, wenn es trocken wird."

"Das Wetter scheint aber nicht so toll zu werden. Alle rechnen mit Regen. Wir hatten in diesem Jahr kaum ein Regenrennen, ich glaube in Le Mans war das letzte. Wir hatten die ganze Saison über Glück, also bekommen wir das jetzt wohl heimgezahlt. Das wird aber interessant, denn ich denke, dass ich mit der M1 im Nassen stärker sein kann", fuhr Rossi fort. Der neunfache Weltmeister will an diesem Wochenende also nicht nur am Setting arbeiten und sein Bike verbessern, sondern auch besonders aufs Wetter aufpassen.

Lokalmatador Hiroshi Aoyama war zur Saisonmitte verletzt und freut sich nun, nach und nach sein Vertrauen zurückzugewinnen und beim Heimrennen wieder fit zu sein. "Motegi gehört zu einer meiner Lieblingsstrecken. Ich habe hier gute Erinnerungen aus der 250er. Mit der CRT-Maschine ist es natürlich nicht so leicht, in der MotoGP zu kämpfen. Da Vorhersagen übers Wetter an diesem Wochenende unmöglich sind, haben wir vielleicht eine große Chance. Wir werden auf jeden Fall an jedem Tag unser Bestes geben und sehen, wo wir am Sonntag landen", sagte der Japaner, der aktuell über seine Zukunft verhandelt, aber noch nichts spruchreifes zu verkünden hatte. "Wir sind auf dem Weg und ich denke, dass es für mich gut wird."