Nach Marc Marquez Disqualifikation auf Phillip Island ist das Weltmeisterschaftsrennen in der MotoGP ein komplett anderes. Dies glaubt zumindest WM-Rivale Jorge Lorenzo. Während Marquez mit den Punkten aus Australien mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit den Titel beim kommenden Rennen im japanischen Motegi klargemacht hätte, kann Lorenzo den Meisterschaftsausgang nun aus eigener Kraft bis zum Saisonfinale in Valencia heruaszögern.

Zwar bleibt Super-Rookie Marquez bei 18 Punkten Vorsprung zwei Rennen vor dem Ende weiter der haushohe Favorit auf den Titel, jedoch müsste der Honda-Pilot mindestens acht Zähler auf Weltmeister Lorenzo gutmachen und dürfte gleichzeitig keine zehn Zähler auf Teamkollege Dani Pedrosa einbüsen, will er dem Yamaha-Superstat vorzeitig den Titel entreißen. Lorenzo weiß, dass er sich für die "zweite Chance" bei Fortuna bedanken darf.

"Wir hatten sehr viel Glück, denn ohne Marcs Disqualifikation wäre er mit Sicherheit Erster oder Zweiter geworden - und dann wäre die WM jetzt faktisch gelaufen", weiß Lorenzo. "Jetzt hat sich die Situation jedoch deutlich gewandelt. Aus zwei bis drei Prozent Chancen auf den Titel sind urplötzlich zwanzig bis dreißig Prozent geworden, und das hört und fühlt sich definitiv schon einmal ganz anders an.

Um seine Chance auch nach dem Wochenende am Leben zu erhalten oder möglicherweise sogar noch einmal zu vergrößern, gibt es für Lorenzo nur einen Weg: "Wir müssen in jedem Training, jeder Qualifikation und den beiden Rennen in jeder Runde ans Maximum gehen und so hart pushen wie möglich. Auch das Wetter könnte eine Rolle spielen, aber wir können nur unser Bestes geben und hoffen, denn Marc ist auf jeder Strecke sehr stark. Zwei dritte Plätze könnten ihm schon zum Titel reichen, wenn ich nicht beide Rennen gewinne.