Die Ausgangslage vor dem Japan-GP in Motegi ist klar: Holt Marc Marquez acht Zähler mehr als Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo und verliert dabei nicht gleichzeitig zehn Punkte auf Teamkollege Dani Pedrosa, ist er bereits vor dem letzten Rennen in Valencia Weltmeister. Die Chancen zur Krönung als jüngster MotoGP-Weltmeister aller Zeiten haben sich auch nach der Boxen-Farce in Australien mit anschließender Disqualifikation für Super-Rookie Marquez kaum verändert. Auf der den japanischen Edelrennmaschinen wie auf den Leib geschnittenen Strecke in Motegi ist ein Honda-Doppelsieg ein durchaus realistisches Ergebnis.

Jedoch müsste Marquez bei einem dritten Rang Lorenzos gewinnen, wobei ihm ausgerechnet der Teamkollege einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Denn auch Pedrosa hat noch theoretische Chancen auf den Gewinn der Weltmeisterschaft, siegte zudem bei den letzten beiden Editionen des Grand Prixs von Japan. Die WM-Chancen des ewigen Pechvogels Pedrosa sind jedoch eher gering: So müsste er zehn Punkte auf Marquez gutmachen, dürfte gleichzeitig maximal acht Punkte auf Lorenzo verlieren. Da die drei Ausnahme-Fahrer bei normalem Rennverlauf erneut auf dem Podium landen dürften, wird sich Pedrosa aller Wahrscheinlichkeit nach in Motegi aus dem WM-Kampf verabschieden. Sein Fokus liegt deshalb zunächst einmal auf einem guten Rennen und dem Kampf um den Sieg.

"Motegi ist für Honda ein enorm wichtiges Rennen und ich freue mich sehr darauf, da ich hier immer großen Erfolg hatte", blickt Pedrosa auf den vorletzten Lauf 2013 voraus. "Das Wichtige ist, dass wir es schaffen, über das ganze Wochenende die Konzentration hochzuhalten, was nach drei Wochen auf Tour extrem schwierig ist. Jedoch kommt uns der Kurs mit seinen vielen Bremspunkten und der Wichtigkeit einer hohen Beschleunigung aus den Kurven sehr entgegen. Wie in den letzten Jahren auch fahren wir definitiv um den Sieg."

Teamkollege und WM-Leader Marquez ist zwar noch enttäuscht ob der verpassten Vorentscheidung im Titelkampf in Australien, fordert aber von sich und seinem Team volle Konzentration auf das Rennen ein: "Natürlich bin ich noch sehr enttäuscht, aber solche Dingen passieren nun einmal im Rennsport. Wir haben bewiesen, dass wir auch in Australien um den Sieg fahren konnten und müssen diese Leistung nun in Motegi bestätigen. Die Streckenverhältnisse können sich dort schnell wandeln und nur mit einem perfekten Setup bezüglich Bremsbalance und Beschleunigung hast du dort eine Chance. Wir werden von Beginn an 100% geben, um das Erlebnis von Australien so schnell wie möglich aus der Erinnerung zu löschen."