Mit etwas Pech von Marc Marquez und sauberen 19 Runden sicherte sich Jorge Lorenzo den Sieg in Australien und verkleinerte den Rückstand auf den Rookie an der WM-Spitze auf 18 Punkte. "Das war ein seltsames Rennen heute, durch den Wechsel der Bikes lief es ganz anders als sonst", stellte er nach dem Flag-to-Flag-Rennen zunächst fest. "Das Rennen war chaotisch und wir haben zum ersten Mal einen Motorradwechsel im trockenen durchgeführt. Das war für die Mechaniker schwer und wir mussten gut vorbereitet sein."

"Den Wechsel der Motorräder haben wir vor dem Rennen oft geübt und konnten uns dabei verbessern. Das war einer der Schlüsselpunkte, denn im Rennen habe ich keine Position auf Marc verloren, also wollte ich das natürlich auch in der Boxengasse nicht", erklärte der amtierende Weltmeister weiter, obwohl er im ersten Teil des Rennens nicht so davonfahren konnte, wie er es sich gewünscht hatte.

Marquez fuhr erst nach elf Runden in die Box, war damit länger als erlaubt auf den Bridgestone-Reifen gefahren und wurde deshalb disqualifiziert. "Die Disqualifikation für Marc war richtig, schließlich hat er mit dem Reifen sich selbst und uns alle in Gefahr gebracht", urteilte Lorenzo. "Ich weiß nicht, ob es sein Fehler oder der Fehler seines Teams war. Ich weiß nur was ich getan habe. Wir hatten aber Glück, denn ohne den Fehler wäre er sicher Erster oder Zweiter geworden. Er ist so stark gefahren wie immer."

50-50 für Marquez-Berührung

Als Marquez in Runde elf aus der Boxengasse fuhr, kollidierte er leicht mit Lorenzo. "Ich habe in der ersten Kurve zu spät gebremst und denke, dass er nicht richtig geschaut hat, deshalb haben wir uns berührt", sagte Lorenzo, der damit niemandem wirklich eine Schuld gab. "Ich kam in der ersten Kurve zu weit raus, aber Marc hätte eben auch schauen müssen, wer kommt. Schließlich hat der Fahrer auf der Ideallinie Vorfahrt. Ich würde sagen, dieses Mal war es eine 50-50-Situation." Mit der Disqualifikation von Marquez machte der Yamaha-Pilot ganze 25 Punkte auf den WM-Leader gut.

"Wir haben 25 Punkte geholt, ein besseres Ergebnis wäre nicht möglich gewesen. Die Weltmeisterschaft ist jetzt zwar wieder etwas offener, aber es wird immer noch sehr schwer für uns, denn selbst wenn Marc in Motegi und Valencia nur Zweiter oder Dritter wird, gewinnt er den Titel noch", fuhr Lorenzo fort, der nun hofft, dass er den Titelkampf bis zum Finale in Valencia aufrecht erhalten kann. "Die anderen Jungs sind allerdings auch schnell", winkte er in Richtung Dani Pedrosa und Valentino Rossi. "Es ist schon schwer, Zweiter zu werden. Wir müssen in Top-Form und in jeder Runde am Limit sein, das ist das Einzige, was wir machen können. Mal sehen, was in Motegi passiert."