Dani Pedrosa, Marc Marquez und Jorge Lorenzo bereiteten den MotoGP-Fans in Sepang in der Anfangsphase des Malaysia GP viel Freude. Am Ende waren die Plätze aber klar vergeben. Motorsport-Magazin.com mit der Renn-Analyse.

Der Session-Vergleich

SessionPedrosaMarquezLorenzo
1. Training 2:01.229 (1.) 2:01.596 (2.) 2:01.623 (3.)
2. Training 2:00.554 (1.) 2:01.087 (2.) 2:01.710 (6.)
3. Training 2:00.877 (1.) 2:01.956 (7.) 2:00.923 (2.)
4. Training 2:01.171 (4.) 2:00.803 (1.) 2:00.933 (2.)
Qualifying 2:00.692 (5.) 2:00.011 (1.) 2:00.578 (4.)
Rennzeit 40:45.191 (1.) 40:47.948 (2.) 40:51.860 (3.)
schn. Rennrunde 2:01.438 (2.) 2:01.415 (1.) 2:01.632 (5.)

Dani Pedrosas Rennen

Pedrosa siegte zum ersten Mal seit Mai, Foto: Repsol Honda
Pedrosa siegte zum ersten Mal seit Mai, Foto: Repsol Honda

Dani Pedrosa war an diesem Wochenende über weite Strecken der schnellste Mann. Der Katalane erzielte in den ersten drei Trainings Bestzeit (siehe Sessionvergleich oben), ließ aber dann etwas nach. Ausgerechnet im Qualifying schwächelte er, konnte nicht einmal seine eigene Trainingsbestzeit unterbieten - während sich Marquez und Lorenzo deutlich steigerten - und musste sich mit Startplatz fünf zufrieden geben. "Ich konnte leider nicht meine beste Zeit anschreiben, bin aber mit der Pace während der Trainings zufrieden", meinte Pedrosa in weiser Voraussicht. Tatsächlich konnte dem Honda-Werkspiloten am Sonntag im Renntempo niemand das Wasser reichen.

Schon nach der ersten Runde hatte er sich von P5 auf Rang zwei nach vorne gekämpft, hing in den ersten vier Umläufen aber noch hinter Lorenzo fest. Als er ab Runde fünf freie Bahn hatte, gab es für ihn kein Halten mehr. Bei Rennmitte (Lap 10) betrug sein Vorsprung bereits 1.609 Sekunden und wurde kontinuierlich größer. Verblüffend war vor allem, wie lange Pedrosa seine Pace halten konnte. Er fuhr bis zur 15. Runde Zeiten unter 2:02 Minuten. Marquez überschritt diese Marke schon zwei Umläufe früher, Lorenzp sogar schon ab der neunten Runde. Pedrosa war auch der einzige Spitzenfahrer, der seine schnellste Rennrunde im mittleren Drittel des Grand Prix fuhr und setzte seine 2:01.438 im elften Umlauf. Damit blieb er nur 0.023 Sekunden hinter Marquez' Bestzeitrunde, die dieser in Lap zwei wer zielt hatte. "Ich bin mit der Performance über das gesamte Wochenende wirklich zufrieden, denn wir waren immer schnell", meinte Pedrosa nach seinem Sieg trocken.

Marc Marquez' Rennen

Marc Marquez war an diesem Wochenende die klare Nummer zwei. Er steigerte sich am Samstag in den Mittagsstunden zwar enorm und erzielte Bestzeit im 4. Training und im Qualifying, im Rennen kam er aber schlecht weg und hing nach einer Runde hinter Lorenzo und Pedrosa. Er erzielte im zweiten Umlauf in 2:01.415 Minuten die absolut schnellste Runde des Rennens, doch beharkte sich ab Runde fünf mit Lorenzo. Im sechsten Umlauf kam es zur ersten Berührung der beiden, wodurch Marquez erstmalig über eine halbe Sekunde hinter den führenden Pedrosa zurückfiel. Diesen Rückstand konnte er nicht mehr aufholen. Erst in der neunten Runde konnte Marquez mit einem Manöver, bei dem sich beide Piloten zum zweiten Mal an diesem Tag berührten, gegen Lorenzo endgültig durchsetzen. In den Runden elf und zwölf gab der WM-Leader nochmal so richtig Gas, drückte seine Zeiten, steckte dann aber auf, da er zu diesem Zeitpunkt bereits 1.8 Sekunden zurück lag. "Ich musste dabei sehr viel Risiko gehen, deshalb habe ich mich entschieden, meinen zweiten Rang nach Hause zu bringen", so Marquez, der von Lorenzo im letzten Renndrittel keine Attacke mehr zu befürchten hatte.

Jorge Lorenzos Rennen

Lorenzo war nicht gut gelaunt, Foto: Milagro
Lorenzo war nicht gut gelaunt, Foto: Milagro

An Kampfgeist mangelte es Lorenzo an diesem Wochenende nicht. Dennoch: In den Trainings hatte stets zumindest einer der Honda-Piloten die Nase vorne und auch im Qualifying hatte der Weltmeister nichts mit der ersten Startreihe zu tun. Mit der Wut im Bauch schnappte sich Lorenzo am Start allerdings die Führung und suchte erneut in einer frühen Flucht sein Heil. Die Honda war in Sepang aber einfach zu stark und Lorenzo konnte Pedrosa und Marquez nicht abschütteln. In der fünften Runde verlor Lorenzo seine Führung, vier Umläufe später auch den zweiten Rang. Ab der neunten Runde konnte der Weltmeister seine Zeiten nicht mehr unter 2:02 Minuten halten, was den Honda-Piloten um einiges länger gelang. Bis zur 15. Runde hatte sich Lorenzos Rückstand auf Marquez auf rund drei Sekunden eingependelt und wurde bis zum Zielstrich nur noch um eine Sekunde größer, weil der WM-Leader nicht mehr alles gab. "Ich habe mein Bestes gegeben und mehr als Platz drei war einfach nicht drin. Wir müssen für 2014 hart am Bike arbeiten, um wieder gegenhalten zu können", übte Lorenzo nach dem Rennen indirekte Kritik an Yamaha.