Es ist die fünfte Runde des Aragon-Grand-Prix, Kurve zwölf – Marc Marquez versucht an seinem Dani Pedrosa vorbeizugehen, bremst dabei etwas zu spät und berührt seinen Teamkollegen leicht. Der minimale Kontakt findet aber an einer ungünstigen Stelle an Pedrosa Honda statt, denn Marquez durchtrennt an dieser ein Kabel der Traktionskontrolle. Als Folge fliegt Pedrosa am Kurvenausgang mit einem heftigen Highsider ab, Marquez gewinnt in der Folge das Rennen.

Zurück bleibt ein mehr als verärgerter Dani Pedrosa, dessen Chancen auf seinen schon so lange ersehnten ersten WM-Titel in der Königsklasse damit dahin sind. Der 28-Jährige greift Marquez daraufhin verbal an, wirft ihm Rücksichtslosigkeit und mangelnde Vorsicht vor – und bekommt dafür viel Zustimmung. Marquez lässt das alles aber ziemlich kalt: "Es gibt viele Kommentare und Kritiken, aber ich fühle mich gut unterstützt. Falls ich noch einmal in dieser Situation wäre, würde ich die sicherste, mögliche Linie wählen. Wenn aber das Kabel der Traktionskontrolle nicht durchtrennt worden wäre, hätte niemand etwas gesagt", ist der Rookie überzeugt.

Das Kabel wurde aber durchtrennt, eine Untersuchung in Sepang einberufen. Ob Strafe oder nicht ändert für Marquez laut eigener Aussage aber wenig: "Die Rennleitung wird sich anhören, was jeder einzelne zu sagen hat, die Fakten abwiegen und dann eine angemessene Entscheidung treffen. Eines ist aber klar – ich kenne mein Ziel und das ist der MotoGP-Weltmeistertitel."