Marc Marquez macht seinen Gegner gleich einmal Angst: "Aragon ist eine meiner Lieblingsstrecken und ich habe es hier bei einem Test nach dem Rennen in Montemelo [Barcelona] sehr genossen", kündigte der Tabellenführer an. "Ich fühle mich recht gut und es ist immer wichtig, dass man es genießt." Besonders an die erste Kurve hat er gemischte Erinnerungen: "In der 125er war es nicht so gut", erinnert er sich an den Abschuss von Krummenacher 2010. "Dafür war es in der Moto2 recht schön."

Er wolle auf seiner Renn-Performance von Misano aufbauen, kündigte der Repsol-Honda-Pilot an. "Die Pace war dort nicht so schlecht, aber ich habe ein paar Fehler gemacht", erläutert der 20-Jährige. "Wir werden versuchen, uns in dieser Hinsicht zu verbessern, immer schön zu pushen und wir werden sehen, wie das Wetter am Sonntag wird. Und dann sehen wir, um welche Position wir kämpfen werden."

Wenn es nach Jorge Lorenzo ginge, wird dies nicht der Sieg sein. Um einen erneuten Honda-Sieg im Motorland Aragon zu verhindern, müsste er aber zum ersten Mal an dieser Stätte gewinnen. Angesichts des Rückenwinds aus Misano stehen die Chancen dafür gar nicht so schlecht: "Wir sind in guter Form und haben die letzten beiden Rennen gewonnen. Das ist ein gutes Signal." Nun soll ihm die Statistik helfen: "Platz vier im Jahr 2010, Dritter 2011 und Zweiter im letzten Jahr – hoffentlich können wir dieses Muster so fortsetzen und hier zum ersten Mal gewinnen."

Wieder richtete er einen Appell an Yamaha: "Unsere Rivalen sind sehr stark. Ich glaube, dass wir mit einem besseren Motorrad hier ganz gut aussehen könnten." Mut hat ihm dabei der Test in Misano gemacht: "Wir waren richtig schnell und hatten eine ausgezeichnete Pace bei diesem Test. Hoffentlich können wir hier noch schneller fahren. Soweit die Theorie, hoffentlich wird es Realität."

Für Daniel Pedrosa, Vorjahressieger in Aragon, hat das Rennen eine besondere Brisanz. Bei mittlerweile 34 Zählern Rückstand auf Marc Marquez sowie dem Abrutschen auf den dritten Gesamtrang hinter den allerdings punktgleichen Jorge Lorenzo, muss er seine beiden Hauptkonkurrenten unbedingt schlagen, wenn der WM-Zug nicht langsam ohne ihn abfahren soll. "Leider konnte ich beim letzten Rennen nicht die Geschwindigkeit des Siegers mitgehen, aber wir haben im anschließenden Test einige Fortschritte gemacht, die uns wieder näher an die Spitze heranbringen sollten", verrät Pedrosa.

Zwar handele es sich nicht um gravierende Verbesserungen, jedoch könnten auf diesem Niveau manchmal auch Kleinigkeiten entscheidend sein. "Wir werden morgen versuchen, direkt eine gute Abstimmung zu finden und die Upgrades am Motorrad zum Laufen zu bringen. Ich habe hier vor allem die letzten beiden Jahre gute Erfahrungen gemacht und freue mich auf die Unterstützung der Fans und meiner Freunde, die extra an die Strecke kommen werden. Ich denke, ein gutes Resultat ist durchaus im Bereich des Möglichen.

Valentino Rossi möchte unterdessen endlich seine Serie von vierten Plätzen unterbrechen. Nach vier Vierern in Folge wäre ein Podium eine nette Abwechslung. "2010 hatte ich hier einige Probleme mit meiner Schulter", so der neunfache Weltmeister. "Trotzdem mag ich die Strecke. Speziell, als wir hier nach dem Rennen in Barcelona zum Testen gewesen sind, hatte ich ein gutes Gefühl auf der M1. Wir hatten hier eine gute Pace und waren von den drei Spitzenleuten nicht zu weit weg."

"Natürlich haben sich über zwei oder drei Monate die Bedingungen stark verändert, aber wir hoffen, dass wir hier schneller und von Anfang an im Training dabei sind, und das am Sonntag im Rennen dann auch umsetzen", so der 34-Jährige weiter. Die Probleme sind aber noch immer nicht aussortiert: "Wir haben noch immer einiges an Arbeit zu erledigen in Bereichen, in denen ich Schwierigkeiten habe, speziell beim Bremsen. Wir werden versuchen, so weiterzumachen wie am Montag in Misano, wo es nicht so schlecht gewesen ist."