Jorge Lorenzo feierte am Sonntag in Misano seinen sechsten Erfolg in Serie auf italienischem Boden. Der Weltmeister fuhr einen ungefährdeten Sieg ein und konnte seinen Rückstand in der WM auf Marc Marquez, der Dani Pedrosa im Duell um Platz zwei niederrang, verkleinern.

Am Start konnten Lorenzo und Pedrosa Pole-Mann Marquez austricksen und setzten sich an die Spitze. Rossi kam nicht gut weg und musste sich sogar hinter Aleix Espargaro auf Rang fünf einreihen. Der Spanier verschuldete allerdings einen Frühstart und bekam dafür eine Durchfahrtsstrafe, die er in der vierten Runde abdiente. Rossi hing sich in den Windschatten von Marquez, während sein Teamkollege an der Spitze auf den ersten drei Runden 2.2 Sekunden Vorsprung herausfahren konnte. Rossi nutzte in der vierten Runde eine Unachtsamkeit als Marquez sich verbremste, und setzte sich an die dritte Position.

Dahinter duellierten sich Cal Crutchlow und Stefan Bradl um Rang fünf, wobei der Deutsche alle Hände voll zu tun hatte, dem Briten das Leben schwer zu machen. Auf den Plätzen acht bis zehn fuhren indes die Ducati-Piloten Andrea Dovizioso, Nicky Hayden und Pramacs Michele Pirro im Konvoi. Nach elf Runden zeigte sich Marquez im Rücken von Rossi, den er eine Runde später in der Kurvenkombination 9/10 innen überholen konnte. In den drei Folgerunden fiel der Italiener eineinhalb Sekunden hinter den WM-Leader zurück und verlor damit das Podium aus den Augen.

Marquez und Pedrosa schenkten sich nichts, Foto: Honda
Marquez und Pedrosa schenkten sich nichts, Foto: Honda

Marquez saugte sich hingegen immer weiter an seinen Teamkollegen Pedrosa heran. In Runde 18 war der Katalane in der zweiten Kurve fällig und konnte keine Gegenattacke starten. Pedrosa lauerte zwar auf eine Chance und hielt sich in Schlagdistanz zu Marquez, griff ihn vorerst aber nicht an. Der Vorsprung von Lorenzo an der Spitze wurde immer größer und betrug nach 19 Runden bereits über drei Sekunden. Im Duell um Rang zwei wurde Pedrosa sieben Runden vor Schluss allmählich ungeduldig und schob sich unter Körpereinsatz in der neunten und zehnten Kurve innen an Marquez vorbei, doch der WM-Leader konnte wenige Kurven später kontern.

Damit hatte Pedrosa sein Pulver scheinbar verschossen, denn in den letzten vier Runden fiel er von Marquez immer weiter ab. Letztlich reichte es für Pedrosa zum soliden dritten Rang hinter seinem Teamkollegen. Lorenzos Sieg geriet nicht mehr in Gefahr, sein Vorsprung auf Marquez betrug am Ende 3.379 Sekunden. Rossi kam zum vierten Mal in Folge als Vierter ins Ziel, dahinter konnte sich nach einer spektakulären letzten Runde Bradl gegen Crutchlow behaupten. Die Top-10 komplettierten Alvaro Bautista, Dovizioso, Hayden und Pirro.

Die Liste der Ausfälle war diesmal lang. Andrea Iannone schlitterte in der vierten Runde in den Kies. Aufgeben mussten die beiden tschechischen Piloten: Lukas Pesek stellte sein Motorrad mit einem Technikdefekt ab, Karel Abraham musste wegen seiner verletzten Schulter aufgeben. Auch Hector Barbera, Yonny Hernandez und Bryan Staring kamen nicht ins Ziel.

In der WM-Wertung hat Marquez fünf Rennen vor Saisonende nun 34 Punkte Vorsprung auf Lorenzo und Pedrosa.