Yamaha schwärmte am Freitag vom neuen stufenlosen Getriebe, das die Japaner zum ersten Mal an einem Rennwochenende einsetzten. "Das Gefühl der Fahrer ist großartig, es war aber auch schon in Brünn gut. Beide sind wirklich beeindruckt und ich denke, ihr Gefühl wird noch viel besser werden, wenn sie sich erst an das neue Getriebe gewöhnt haben", lobte Team Manager Massimo Meregalli die neueste Entwicklung aus dem Hause Yamaha.

"Yamaha hat mit dem neuen Getriebe einen fantastischen Job gemacht und es ist eine große Hilfe für uns Fahrer", pflichtete Valentino Rossi seinem Boss bei. "Es ist kein großer Vorteil für die einzelne Rundenzeit, aber das Motorrad ist viel leichter zu fahren, stabiler in der Beschleunigungsphase und sorgt für weniger Wheelie. Du kannst dich mehr auf das Fahren konzentrieren, deshalb glaube ich, dass es in den Rennen eine große Hilfe sein wird", so der neunfache Weltmeister weiter.

Die wahren Stärken wird das stufenlose Getriebe erst am Rennsonntag zeigen können. "Das Gefühl auf der Geraden wird viel besser, das Bike bewegt sich weniger und du bekommst mehr Vertrauen. Die größte Verbesserung kommt in der Beschleunigungsphase zum Tragen, wenn du hinaufschaltest. Mit dem alten Getriebe musstest du zeitweise den Gashahn wieder zudrehen, wenn du zu viel Bewegung oder Wheelie hattest", erklärte Jorge Lorenzo die Vorteile der neuen Konstruktion. Vor allem aus psychologischer Sicht ist die Neuerung aber die nötige Stütze für den Weltmeister, der im WM-Kampf gegen Honda schon weit zurück liegt. "Hätten wir es schon in Brünn oder Silverstone gehabt, hätten wir dort besser abgeschnitten", ist sich Lorenzo sicher.

Konkurrenz bleibt gelassen

Bei der Konkurrenz löst das neue Getriebe keine Panik aus. Marc Marquez, in beiden Trainings Schnellster, kommentierte Yamahas Neuerung relativ belanglos: "Ich kümmere mich nur um meinen Job und habe gar nicht gewusst, dass sie es heute schon eingesetzt haben. Ich habe schon gestern gesagt, dass mich das nicht wirklich beschäftigt." Sein Teamkollege Dani Pedrosa war etwas auskunftsfreudiger, wollte die Auswirkungen auf die Leistungen von Rossi und Lorenzo aber noch nicht so recht einschätzen. "Ich kann im Moment nicht sagen ob ihre Performance dadurch besser wird. Ich bin nur eine Runde hinter Vale gefahren, konnte aber nichts Besonderes bemerken. Wir werden im Rennen sehen, was es ihnen bringt."

Auch Andrea Dovizioso hängt sich für eine Runde hinter eine Yamaha. Große Unterschiede bemerkt hat der Italiener aber auch nicht. "Ich bin Lorenzo nur eine Runde gefolgt und war etwas über dem Limit, um diese kleine Veränderung wirklich wahrzunehmen. [lacht] Ich habe nur gesehen, dass Lorenzo wirklich präzise und perfekt fährt, aber das macht er ja immer."