"Ich weiß, dass Ducati in den letzten Jahren gestrauchelt ist, aber ich denke, ich komme zur rechten Zeit dort an. Ich glaube zu hundert Prozent an das Projekt", versichert Cal Crutchlow in seiner aktuellen Kolumne für BBC. "Für einige Leute ist es schwierig, meinen Wechsel nachzuvollziehen. Ich habe aber weniger ihre letzten Ergebnisse im Auge gehabt als ihre Bemühungen, den Erfolg zurückzubringen", so der Brite, der 2014 von Tech 3 Yamaha in das Werksteam von Ducati wechselt.

Dass dort vor ihm schon Weltmeister wie Valentino Rossi oder Nicky Hayden gescheitert sind, stört den ambitionierten Briten nicht. "Ich komme nicht dorthin und glaube, dass ich besser als meine Vorgänger arbeiten werden, aber ich werde alles in meiner Macht stehende tun und glaube, dass das ausreichend sein wird. Mir ist klar, dass es schwierig wird, meine aktuellen Ergebnisse auf der Ducati zu wiederholen, aber es gibt eine Chance, dass das in Zukunft besser wird."

Der Abschied sei ihm schwer gefallen. "Da ich eine sehr enge Beziehung zum Team und Herve Poncharal habe", wie Crutchlow erklärt. "Er gab mir 2011 die Chance in der MotoGP und wir sind gute Freunde geworden. Er hat mir eine Vertragsverlängerung angeboten, aber sein eigener Rat an mich war, zu wechseln. Er will, dass meine Karriere aufwärts geht und ich selber mich verbessere."

Yamaha weint er hingegen keine Träne nach. "Die Entscheidung, Yamaha zu verlassen, war hingegen nicht so schwer. Sie konnten mir keine Werksmaschine anbieten - und der letzte Sieg auf einem Satelliten-Motorrad datiert aus 2006", so Crutchlow, der nach bisher sechs Podiumsplätzen in absehbarer Zeit seinen ersten Sieg holen möchte. "Sie haben mit klar gesagt, dass kein Platz für mich im Werksteam wäre, wenn Jorge Lorenzo und Valentino Rossi über 2014 hinaus bleiben wollen. Ich bin nicht böse auf Yamaha, ich bin nur enttäuscht, dass ich bei ihnen zur falschen Zeit am falschen Ort war", so der Brite.

Vor allem auf seine Aufgaben im technischen Entwicklungsbereich freut sich Crutchlow. "Als Werksfahrer werde ich mehr Möglichkeiten haben, mit meinen Informationen die Entwicklung zu lenken - darauf freue ich mich schon sehr", führt er aus. "Jeder wird im nächsten Jahr schneller werden. Ducati wird sich dieser Herausforderung stellen müssen und ich werde alles geben, um diese Challenge zu bewältigen. Ich mag es aber, wenn ich mit dem Rücken zur Wand Rennen fahren muss."

Von der italienischen Presse sei er bislang gut angenommen worden. "Ich denke, dass sie mein Kämpferherz mögen", so Crutchlow. "Ich habe sogar schon eine Fotomontage mit mir im Ducati-Rennoverall gesehen und ich denke, dass mir Rot steht. Das schwarze Leder ist in der Sonne ohnehin immer so heiß geworden."