Die Augen beim GP-Wochenende in Indianapolis werden in erster Linie auf Dani Pedrosa und Jogre Lorenzo gerichtet sein. Die beiden WM-Fighter schafften es zuletzt dreimal in Folge nicht auf das Podium und sind nach ihren Knochenbrüchen auf dem langen Weg zurück an die Spitze. In Indy soll der erste Schritt in diese Richtung getan werden. "Ich habe mich in den vergangenen Tagen meiner Genesung gewidmet", erklärte Pedrosa. "Es ging aber in erster Linie darum, sich nicht allzu viel zu bewegen und ruhig zu bleiben. Der Heilungsprozess verläuft gut und in den letzten Tagen haben wir einige Anzeichen bekommen, dass der Knochen gut verheilt. Ich warte jetzt nur darauf, dass ich auf mein Motorrad kann um alles zu checken", führte der Vorjahressieger bei der Eröffnungs-Pressekonferenz des Events aus.

Jorge Lorenzos vier Wochen Urlaub seit dem Grand Prix in Laguna Seca sahen ähnlich aus wie jene von Pedrosa. "Ich habe meine Ferien in erster Linie meinem Schlüsselbein geopfert. Es war aber gut, dass ich beim Test in Brünn schon einen Eindruck davon bekommen habe, wie es mir am Bike geht", sagte der Weltmeister. "Es fühlt sich zwar noch nicht so gut an wie vor Assen, aber immerhin besser als in Laguna Seca."

Dort hatte es Stefan Bradl erstmals in seiner Karriere auf die Pole Position und im Anschluss auch auf das Podium geschafft. Das Wochenende in Indianapolis begann für den 23-jährigen Bayern ebenfalls mit einer Erfolgsmeldung: Sein Vertrag bei LCR Honda wurde für 2014 verlängert. Seiner Freude darüber verlieh Bradl auch bei der Pressekonferenz Ausdruck: "Es ist gut für mich und gut für das Team, dass wir so weiterarbeiten. Das gibt schon für die zweite Saisonhälfte Auftrieb - es ist alles geklärt und wir können uns voll auf das Rennfahren konzentrieren."

Eine Vollzugsmeldung gab es in der Sommerpause auch von Cal Crutchlow, der mit Saisonende zu Ducati wechseln wird. "Ich freue mich sehr darüber und bin froh, dass wir alles unter Dach und Fach bringen konnten. Jetzt können wir den Rest des Jahres beruhigter angehen", so Crutchlow, der über seinen Wechsel reflektierte. "Jede Medaille hat zwei Seiten. Das schwierigste aber war der sehr emotionale Telefonanruf bei Herve (Poncharal; Teamchef). Es war keine einfache Entscheidung, aber ich bin froh, dass ich meine Zukunft absichern konnte."

Sein Comeback feiert Ben Spies, der seit Austin keinen Renneinsatz für Pramac bestreiten konnte. "Es war ein hartes Jahr bisher", musste sich der Texaner in Indy eingestehen. "Aber jetzt fühle ich mich gut und werde nicht mehr länger als Kommentator herhalten müssen", scherzte Spies. "Das letzte Mal auf dem Motorrad gesessen bin ich in Mugello, es gibt also jede Menge Spinnweben abzustauben. Indianapolis ist aber eine gute Strecke für das Comeback. Wir werden einfach versuchen von Session zu Session schneller zu werden."

Und was sagte der WM-Leader? "Wir starten mit voll aufgeladenen Batterien in die zweite Saisonhälfte", so Marc Marquez. "Es wird schwierig werden, da Dani und Jorge wieder fit sind. Indianapolis ist zum Glück eine Strecke, wo es mir zuletzt immer sehr gut ging, deshalb hoffe ich, dass sich das auf einer MotoGP-Maschine nicht ändert." Als entscheidenden Faktor sieht der spanische Honda-Werkspilot die Bedingungen: "Es ist so rutschig hier und die Konditionen verändern sich vom ersten Training bis zum Rennen enorm. Wir werden schon unseren Weg finden."

Das 1. Freie Training der MotoGP steht am Freitag um 15:55 Uhr auf dem Programm.