Die Streckentemperaturen in den Nachmittagssessions von Laguna Seca waren deutlich höher als am Morgen. Welchen Einfluss hatte das auf die Reifenauswahl im Rennen?
Masao Azuma: Ja, die Vormittagssessions am Freitag und Samstag waren sehr kühl und die Streckentemperatur ging an beiden Tagen nachmittags deutlich nach oben, das ist aber recht typisch für Laguna Seca. Obwohl die Strecke am Nachmittag schon Temperaturen von über 40 Grad aufwies, war es für die Piloten aufgrund des kühlen Windes dennoch schwierig die Reifen auf Temperatur zu bringen. Deshalb entschieden sich viele Fahrer für den weicheren Vorderreifen, bis das Gripniveau auf der Strecke hoch genug für den harten Slick war.
Am Sonntag waren die Streckentemperaturen noch höher und der Wind wurde schwächer, deshlab entschied sich kein Fahrer für die harten Vorderreifen, da es keine Probleme beim Aufwärmen gab. Die höheren Temperaturen brachten aber keinen der Piloten dazu den härteren Hinterreifen zu verwenden, da kaum einer von ihnen diese Mischung am Freitag oder Samstag getestet hatte und sie genug Vertrauen in den weicheren Slick hatten. Drei CRT-Piloten entschieden sich aber für ihre härtere Mischung am Hinterreifen. Von den Prototypen-Fahrern testete Stefan Bradl am Freitag den härteren Slick am Hinterrad, empfand aber den Performance-Vorteil des weichen Pneus größer als die bessere Haltbarkeit der härteren Mischung. Im letzten Jahr verwendete Casey Stoner als Sieger den harten Slick, aber in diesem Jahr bevorzugten alle Prototypen-Piloten den weicheren Slick und diese Wahl funktionierte sehr gut über die gesamte Renndistanz.

Die zwei härteren in Laguna Seca verfügbaren Mischungen, also der Soft- und Medium-Slick, wurden als asymmetrische Konstruktion geliefert, währende der Extra-Soft für die CRT-Bikes symmetrisch aufgebaut war. Können sie erklären warum?
Masao Azuma: In diesem Jahr liefert Bridgestone vier verschiedene Mischungen: Extra-Soft, Soft, Medium und Hard. Wir nutzen diese vier Typen um über zehn unterschiedliche asymmetrische Hinterreifen mit unterschiedlichen Härten auf der linken und rechten Seite herzustellen. Bei diesen asymmetrischen Reifen bestimmt die härtere der verwendeten Mischungen den Namen. Unser asymmetrischer Soft-Hinterreifen besteht zum Beispiel auf einer Seite aus einer Soft-Mischung und auf der anderen aus einer Extra-Soft-Mischung. Unser Extra-Soft ist symmetrisch, da wir keine weichere Mischung mehr verwenden können. Somit besteht der Reifen auf beiden Seiten aus der weichsten Mischung. Die CRT-Piloten mögen diesen Reifen sehr und ein Großteil von ihnen hat diesen Slick im Rennen verwendet.

Im Moment wählen die Fahrer meist weiche Hinterreifen. Derzeit wird eine neue harte Mischung entwickelt. Wann wird die neue Mischung eingeführt und werden wir dann wieder ein normales Reifenkontingent zur Verfügung stehen?
Masao Azuma: Am Anfang der Saison war es offensichtlich, dass die Fahrer den weichen und mittleren Hinterreifen stark präferiert haben, während der harte Hinterreifen nicht besonders oft gewählt wurde. Weshalb auch immer - vielleicht liegt es an der Weiterentwicklung des Motorrad-Designs oder an der Elektronik, aber unser derzeitiger harter Hinterreifen ist in dieser Saison nicht besonders beliebt bei den Fahrern, deshalb entwickeln wir an einer neuen Reifenmischung. Bis diese Änderung ausführlich getestet ist und in die Mischungen aufgenommen wird, wurde beschlossen, dass den Fahrern mehrere weiche Hinterreifen an jedem Wochenende zur Wahl stehen. Wir wollen unseren neuen härteren Hinterreifen beim Tschechien GP im nächsten Monat einführen und hoffen, dass er gut angenommen wird. Bridgestone, Dorna und IRTA sind zu der Übereinstimmung gekommen, dass die Fahrer der Prototypen-Maschinen vom Tschechien GP an bis zu acht weiche Hinterreifen wählen können - unabhängig davon, wie effektiv die neue harte Mischung sein wird.