Für Ben Spies waren die letzten Monate die reinste Tortur. Eine schwere Schulterverletzung setzte ihn außer Gefecht und er musste die vergangenen sieben Grand Prix pausieren. Eine Situation, die ordentlich am Nervenkostüm des 29-Jährigen nagte: "Ich dachte, dass ich viel schneller zurückkommen werde. Zu Beginn hatte ich nur physische Probleme, aber mit der Zeit wird es auch mental eine ziemliche Belastung. Es waren sicher die härtesten acht Monate die ich je hatte."

Doch nun fühlt sich der US-Amerikaner bereit für sein Comeback. "Ich fühle mich jetzt wirklich gut. Deshalb freue ich mich jetzt wahnsinnig endlich wieder an die Strecke zu kommen und mein Bike zu fahren. Es war ein langer, harter Weg aber jetzt komme ich vollkommen fit nach Indy und wir können unsere Saison so richtig beginnen", blickt Spies mit großer Vorfreude auf sein Heimrennen.

Er ist sich aber auch bewusst, dass das Wochenende im Mekka des amerikanischen Motorsports kein Zuckerschlecken für ihn wird: "Natürlich wird es eine große Herausforderung werden, weil ich so lange kein MotoGP-Bike mehr gefahren bin. Aber ich kann mich jetzt endlich wieder zu 100 Prozent auf das Fahren konzentrieren und muss nicht ständig an meine körperliche Verfassung denken."

Nach seiner langen Zwangspause ist auch die Zukunft des einfachen Grand-Prix-Siegers ungewiss. "Vielleicht fahre ich in der AMA, möglicherweise in der Superbike-Weltmeisterschaft. Oder ich bleibe bei Pramac, aber auch ein Werksvertrag bei Ducati ist nicht ausgeschlossen. Ich bin bei Pramac sehr zufrieden und sie sind immer hinter mir gestanden. Doch bei Ducati ist nach dem Abgang von Nicky in der nächsten Saison definitiv ein Platz frei. Sie sprechen sicher mit einigen Leuten, Cal Crutchlow zum Beispiel. Wenn er aber absagt denke ich, dass ich eine Chance auf ein Werksmotorrad habe", zeigt sich Spies für die nächste Saison zuversichtlich.