Wie fällt dein Resümee zur ersten Saisonhälfte aus?
Aleix Espargaro: Ich bin viel zufriedener als ich das erwartet hätte. Am Ende der letzten Saison lief es für uns schon recht gut und wir haben damit gerechnet, auch in diesem Jahr ähnliche Resultate einzufahren. Wir haben aber nicht erwartet, derart nah an den Prototypen dran zu sein. Deshalb bin ich sehr glücklich und ich hoffe, dass wir uns in der zweiten Saisonhälfte nochmals steigern können.

Welches war für dich persönlich dein bestes Rennen in diesem Jahr?
Aleix Espargaro: Was die Trainings angeht war es wahrscheinlich Deutschland, weil ich dort meine beste Startposition geholt habe. Das Rennen, das ich am meisten genossen habe und bei dem ich am knappsten an der Spitze dran war, ist aber definitiv Assen gewesen.

Gibt es Rennen die du vergessen möchtest?
Aleix Espargaro: Nein, das nicht, aber ich muss zugeben, dass ich mir bei meinem Heimrennen in Barcelona viel mehr erwartet hatte.

Wie kannst du dich noch steigern?
Aleix Espargaro: Ich muss mich noch in vielen Bereichen verbessern. Wenn es beispielsweise sehr heiß ist kann ich über die gesamte Renndistanz meine Pace nicht halten, weil ich zu viel Traktion am Hinterrad verliere. Das ist in Barcelona passiert und es ist sicher mein größtes Handicap, wenn man es so nennen will. In der ersten Rennhälfte bin ich meiner Meinung nach aber schon sehr gut.

Was könnte man an deinem Bike noch verbessern?
Aleix Espargaro: Es funktioniert wirklich perfekt. Das Chassis ist großartig und es erlaubt uns, viele Veränderungen vorzunehmen. Lediglich bei der Leistung und der Elektronik der ART könnte man noch kleine Verbesserungen vornehmen.

Was erwartest du dir von der zweiten Saisonhälfte?
Aleix Espargaro: Ich kann mir nicht viel mehr wünschen. Ich denke, wenn wir unser Leistungsniveau bis zum Saisonende halten können werden wir alle zufrieden sein. Es wird nicht leicht, denn wir verlangen uns ständig mehr ab, weil wir die Lücke zu den Prototypen schließen wollen. Wenn wir auf diesem Level bleiben könnten wäre es also schon eine außergewöhnliche Leistung.

In Laguna Seca musste Espargaro seinen einzigen Ausfall hinnehmen, Foto: Milagro
In Laguna Seca musste Espargaro seinen einzigen Ausfall hinnehmen, Foto: Milagro

Was hast du in der Sommerpause vor?
Aleix Espargaro: Ich werde jetzt eine Woche in New York verbringen. Bisher war ich noch nie dort, es wird also sicher eine großartige Erfahrung. Dann werde ich ein paar Tage mit Freunden am Meer verbringen und anschließend wieder das Training beginnen und mich auf Indianapolis vorbereiten.

Wer war für dich der stärkste Pilot in der bisherigen Saison?
Aleix Espargaro: Die derzeitige Situation in der Meisterschaft ist ein bisschen eigenartig. Ich würde sagen, dass Marc der stärkste Fahrer ist, weil er die Weltmeisterschaft anführt und das in seiner Rookie-Saison. Dafür hat er viel Anerkennung verdient. Aber auch Dani ist sehr stark und natürlich auch Jorge. Es ist sehr schade, dass sie sich beide verletzt haben und ich denke, dass alle drei auf einem herausragenden Level fahren.

Welche der noch zu fahrenden Strecken magst du am meisten?
Aleix Espargaro: Uns kommt Misano wahrscheinlich am besten entgegen, weil die Strecke so eng ist. Auch Sepang mag ich sehr gerne, weil ich schnelle Strecken liebe. Phillip Island hat auch eine ganz eigene Anziehungskraft.

Nach der Pause gibt es zwei Mal Back-to-back-to-back Rennen, also zwei Blöcke mit drei Grand Prix und jeweils nur einer Woche Pause dazwischen. Ist das für dich ein Vor- oder Nachteil?
Aleix Espargaro: Ich liebe das Rennfahren und ich würde es jede Woche machen wenn es möglich wäre. Aber mehr als zwei Grand Prix direkt hintereinander sind einfach anstrengend, vor allem außerhalb von Europa. Dadurch, dass die Saison für uns aber so gut läuft und ich ein sehr gutes Verhältnis zum Team habe ist so eine Situation viel einfacher zu bewältigen.