Ducati erlebte in Laguna Seca ein weiteres bitteres Wochenende. Nicky Hayden landete bei seinem vorletzten Heimrennen für den italienischen Hersteller auf Platz acht, Teamkollege Andrea Dovizioso kam unmittelbar dahinter ins Ziel. "Das war nicht unser Wochenende", gestand sich Hayden ein. "Wir haben uns zwar mehr erhofft, wussten aber, dass unser Potenzial begrenzt ist."

Diesmal machten sich neben den bekannt kritischen Fahreigenschaften bei der Desmosedici GP13 auch Fehler bemerkbar. "Ich habe nach wenigen Runden meine Hinterradbremse verloren, vielleicht hat sie einfach überhitzt", sagte Hayden. "Ich hatte für zwei Runden keine Bremsen, konnte mich danach aber wieder an Dovi herankämpfen." Im direkten Duell der beiden Ducatisti wäre es beinahe zur Kollision gekommen. "Als wir uns berührten, habe ich ihn gar nicht gesehen! Ich habe nur gefühlt, dass etwas an meinen Lenker kam. Es war echt knapp und dabei wurde mein Lenker beschädigt. Ich konnte unmittelbar danach nicht mehr aus dem vierten Gang herunterschalten."

Am Ende konnte er Dovizioso dennoch einholen und hatte am Zielstrich die Nase vorne. "Wir feiern achte Plätze aber nicht", musste sich Hayden eingestehen. "Unsere Gegner sind im Moment einfach stärker - besonders auf Kursen mit so vielen Bodenwellen wie hier. Jetzt hoffen wir auf Besserung nach der Sommerpause."

Dovizioso machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. "Wir dachten, dass wir im Rennen langfristig unter 1:23 bleiben könnten, das war aber nicht möglich", ärgerte sich der Italiener, der für die Beinahe-Kollision niemandem die Schuld geben wollte: "Die Berührung war nicht absichtlich. Unsere Motorräder haben eine starke Tendenz zu Wheelies, deshalb ist es in diesen Passagen nicht einfach, sie zu kontrollieren. Es war zwar eine gefährliche Situation, aber so etwas kann passieren."

Abschießend sprachen die beiden Ducati-Fahrer noch ihre Anteilnahme nach dem tödlichen Supersport-Unfall von Andrea Antonelli aus. "Ich kannte ihn zwar nicht, aber der Verlust eines Fahrers ist immer eine schreckliche Tragödie", sagte Hayden. Dovizioso meinte: "Ich denke nun an seine Familie und sein Team. Wir sind im selben Alter und sind einige Male gemeinsam Motocross-Rennen gefahren. Es ist tragisch und ich trauere mit den Angehörigen."