Das Wochenende in Laguna Seca stand ganz im Zeichen des Duells zwischen Marc Marquez und Stefan Bradl - einem Duell, das es bereits 2011 eine ganze Saison lang um den WM-Titel in der Moto2 gegeben hatte. Mit Ausnahme von FP1 stand in jeder einzelnen Session des US Grand Prix einer der beiden ganz oben am Zeitentableau. Allerdings war Bradl einzig im Qualifying der schnellere Mann. Wie dominant das Duo an diesem Wochenende war, zeigen auch ihre schnellsten Rennrunden: Marquez und Bradl waren die einzigen beiden Fahrer, die im Rennen eine Runde unter 1:22 fahren konnten.

Marc MarquezStefan Bradl
Trainings-Bestzeit1:21.568 (1.)1:21.890 (3.)
Qualifying-Zeit1:21.193 (2.)1:21.176 (1.)
Rennzeit44:00.695 (1.)44:02.993 (2.)
schnellste Rennrunde1:21.539 (1.)1:21.781 (2.)

Marc Marquez' Rennen

So ließ Marquez Rossi stehen, Foto: Repsol Honda
So ließ Marquez Rossi stehen, Foto: Repsol Honda

Marc Marquez hatte zwar im Qualifying gepatzt und war vier Minuten vor dem Ende von der Strecke gerutscht, doch im Rennen hielt sich der Spanier schadlos. Den besten Start erwischte er allerdings nicht, fiel hinter Valentino Rossi zurück und büßte auf Bradl im ersten Umlauf 1.1 Sekunden ein. In Runde vier sicherte sich Marquez aber bereits Rang zwei, als er in der Corkscrew Rossi eiskalt abzockte. Er bremste sich außen vorbei, berührte Rosi kurz, musste aufmachen und donnerte außen am Kanaldeckel der Corkscrew vorbei. Wieder auf der Strecke öffnete er sofort das Gas und Rossi sah den Spanier von da an nur noch von hinten.

Mit 1.886 Sekunden Rückstand begann Marquez nach vier vollen Runden seine Jagd auf Bradl. In Runde fünf nahm er dem Deutschen eine halbe Sekunde ab, einen Umlauf später weitere drei Zehntel. Mit Runde elf sank Maruqez' Rückstand erstmals unter 0.4 Sekunden, womit sich der Honda-Werkspilot endgültig in Schlagdistanz befand. Es sollte aber bis zur 19. Lap dauern, ehe Marquez in der letzten Kurve vor Start/Ziel ernst machte und außen vorbeizog. Binnen vier Runden konnte er seinen Vorsprung auf über eine Sekunde ausbauen, womit der Zug für Bradl abgefahren war. Kritisch wurde es für Marquez aber noch einmal in den letzten sieben Runden, als er mit den Überrundungen begann und die Streckenposten darauf vergaßen, die Blauen Flaggen für die Nachzügler zu schwenken. Hiroshi Aoyama und Yonny Hernandez kam Marquez beim Überholen gefährlich nahe, Crashes blieben aber glücklicherweise aus.

Stefan Bradls Rennen

Bradl war in Laguna Seca bärenstark, Foto: Milagro
Bradl war in Laguna Seca bärenstark, Foto: Milagro

Seine erste Pole Position nutzte der Bayer perfekt und setzte sich mit einem Blitzstart von der Konkurrenz ab. Anfänglich konnte ihm nur Rossi folgen, der allerdings bald von Marquez angegriffen und letztlich überholt wurde. In den Runden fünf bis acht konnte Bradl die Zeiten von Marquez nicht ganz mitgehen, er schlug erst im neunten Umlauf zurück. Da war Marquez aber bereits auf eine halbe Sekunde herangekommen. Rundenlang fuhr das Führungsduo nahezu identische Zeiten, wobei Marquez Bradl die Führungsarbeit machen ließ.

In Runde 19 konnte Bradl den Spanier schließlich nicht mehr halten - alleine in dieser Runde verlor er 0.4 Sekunden auf Marquez. Nach diesem Überholmanöver brauchte Bradl bis zur 26. Runde, ehe er wieder schneller als der führende Spanier war - zu diesem Zeitpunkt lag er aber bereits über 1.5 Sekunden zurück. Dann übernahm aber Marquez wieder die Initiative und der Deutsche konnte erst in den letzten drei Runden noch einmal ein wenig vom Rückstand wettmachen. Am Ende fehlten 2.298 Sekunden auf den Sieg, wobei in der letzten Runde sowohl Bradl als auch Marquez abstellten. Das um Rang drei kämpfende Duo Rossi/Bautista etwa war im letzten Umlauf um über eine Sekunde schneller als das Führungsduo. Der Freude bei LCR Honda tat das aber keinen Abbruch mehr - die Truppe feierte Bradls ersten Podestplatz so frenetisch wie einen Sieg.