Nach einem ersten ärztlichen Check wurden Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa am Freitag in Laguna Seca für fit erklärt. Während Pedrosa das erste Freie Training auslassen will, um seine Schulter noch zu schonen und erst in der zweiten Session durchstartet, will sein Landsmann gleich fahren. "Das war die zweite Operation an meiner linken Schulter in nur einem Monat oder sogar noch weniger. Es ist nicht leicht, die ganze Entzündung zurückzubekommen. Aber dennoch denke ich, dass ich etwas besser drauf bin als in Assen - dort hatte ich nur einen Tag Erholung und nun hatte ich fast eine Woche. Also sollte ich besser sein als in Assen, aber schlechter als in Deutschland", erklärte Lorenzo.

Nach dem Sturz auf dem Sachsenring dachte der Mallorquiner zunächst, dass er in Laguna Seca nicht fahren könnte. "Ich war nach so vielen Stürzen in so kurzer Zeit einfach müde. Aber dann stürzte Dani und das gab mir bessere Chancen in der Meisterschaft. Außerdem fühlte es sich nach zwei Tagen schon viel besser an. Deshalb habe ich meine Meinung geändert", erklärte er seine Entscheidung. Der Kurs in Laguna Seca könnte ihm allerdings noch zum Verhängnis werden. "Es gibt viele Richtungswechsel und viele bergauf und bergab Passagen und die Strecke ist sehr kurz, also werden wir 30 Runden oder mehr fahren. Wenn man körperlich perfekt drauf ist, ist es schon schwer, das Rennen zu beenden - also kann man sich vorstellen, wie das verletzt aussieht. Aber ich habe etwas Erfahrung beim Fahren mit Verletzung."

Schon 2008 fuhr Lorenzo mit zwei verletzten Knöcheln. "Ich habe diese in der ersten Runde noch einmal gebrochen. 2009 habe ich mir zwar nicht das Schlüsselbein gebrochen, aber ich hatte eine Verletzung an den Bändern des Schlüsselbeins. Also bin ich in einem sehr schlechten Zustand gefahren und sogar noch Dritter geworden. 2011 stürzte ich nach dem Training, als die Traktionskontrolle nicht funktionierte, ich hatte einen heftigen Highsider und war schwer an der Hüfte verletzt. Ich habe also Erfahrung darin, verletzt in Laguna zu fahren", erinnerte sich der amtierende Weltmeister.

Wie er sich auf der M1 fühlt, kann Lorenzo erst nach dem ersten Training sagen, deshalb hat er sich auch keine konkreten Ziele für das Wochenende gesteckt. "In Laguna ist es am Morgen normalerweise immer sehr kalt und rutschig, dazu kommt viel Nebel und Feuchtigkeit. Es ist das Beste, sehr ruhig zu sein, die anderen Fahrer zuerst auf der Strecke zu beobachten und sehr progressiv zu sein. Das Wichtigste ist, nicht zu stürzen, das Rennen zu beenden und so wenig Punkte wie möglich zu verlieren."