Cal Crutchlow war mit seinem zweiten Platz auf dem Sachsenring durchaus glücklich. "In meinem aktuellen Zustand war ich froh, dass ich überhaupt starten konnte. Ich sehe mir das Ergebnis nicht an und ärgere mich, eine Siegmöglichkeit verpasst zu haben. Genau das Gleiche gilt auch für Assen", sagte er. Der Tech 3 Pilot sei kein großer Fan der deutschen Strecke. "Es gibt nicht viele schlechtere Strecken für die Yamaha, Marc [Marquez] war das ganze Wochenende Schnellster und am Ende lagen wir nah dran. Ich würde natürlich gern ein Rennen gewinnen. Marc war viel stärker, die Situation ist schwierig. Die Honda ist auf der Bremse viel stärker als die Yamaha. Ich war mit dem Rennen zufrieden", sagte er.

In den ersten zehn Runden habe der Brite genauso wie Valentino Rossi Probleme mit dem Hinterradgrip gehabt. "Ich glaube, wir haben das Rennen deshalb verloren. Ich denk, das war ein Problem mit dem Chassis. Marc [Marquez] konnte einfach sliden. Der Sachsenring war noch nie eine Yamaha-Strecke. Ich glaube der Renn-Speed war schneller als letztes Jahr. Ich vermute, ich war einfach zwei Runden zu spät an Valentino vorbei, um Marc noch einzuholen. Marc fuhr aber ein großartiges Rennen und es war wirklich nicht leicht, Valentino zu überholen", äußerte er weiter.

Marquez macht Bradl nass

Nach dem zweiten Platz wartet der Satelliten-Fahrer noch immer auf seinen ersten Sieg. Einen speziellen Kurs hat sich Crutchlow nicht vorgenommen. "Auf dem Kurs, auf dem ich mir vornehme zu gewinnen, werde ich auch gewinnen", scherzte er. "Nein, ich suche mir keine spezielle Strecke aus. Ich wäre auf dem Sachsenring schon froh gewesen, in die Top-5 zu kommen. Außerdem ist es schön, vor Valentino [Rossi] im Ziel anzukommen, denn die Meisterschaft ist eng und er lag nur zwei Punkte hinter mir. Einen kleinen Vorsprung herauszufahren ist natürlich schön. Eigentlich habe ich mich aber noch mehr gefreut, Bradl zu schlagen. Ich meine, er sitzt auf einer Werkshonda, Marquez macht ihn komplett nass. Mein Ziel ist es schlichtweg, bester Satelliten-Fahrer zu sein."

Neben den Honda- und Yamaha-Kollegen hatte Crutchlow aber auch Aleix Espargaro genau auf dem Schirm. "Die Aprilia-Fahrer in der World Superbike haben einen besseren Motor als Espargaro und was er gemacht hat, war unglaublich. Aleix fährt großartig. Man müsste einen der Top-Jungs auf die ART setzen, dann könnten sie darauf sogar ein Rennen gewinnen, besonders auf dem Sachsenring. Wenn man die harte Hinterradmischung auf dem Bike zum Funktionieren bekommt, dann wäre Espargaro noch schneller. Er fuhr wirklich gut in den ersten Runden und ging viele Risiken ein, was mich wirklich beeindruckt hat. Es war interessant, das zu beobachten."

"Aleix lässt de Puniet dumm da stehen, er verdient ein MotoGP Bike. Unglücklicherweise ist er in einer ähnlichen Situation wie ich", gab der 27-Jährige zu bedenken. Gerüchten zufolge könnte Crutchlow im nächsten Jahr den Platz von Nicky Hayden auf der Werks-Ducati einnehmen. "Es gibt Gerüchte, dass ein Werksmotorrad frei wird und dass ich dahin gehen könnte. Yamaha wird mir kein Werksbike geben, aber ich weiß auch nicht, was ich noch machen muss", kommentierte er.