Das Rennen auf dem Sachsenring lief für Andrea Dovizioso besser, als er das im Vorfeld wahrscheinlich erwartet hatte. Der Italiener erwischte mit seiner Ducati einen guten Start, nahm dann aber etwas Gas heraus. "Ich konnte leider nicht viele Fahrer überholen, denn vor mir war Nicky [Hayden]. Ich wollte kein Risiko eingehen und ihn bei einem Manöver vielleicht treffen", so Dovizioso.

Daher wartete der Italiener ab und ein komplett neuer Kampf tat sich auf - gegen CRT-Pilot Aleix Espargaro. "Er war wirklich schnell und aggressiv unterwegs", lobte Dovizioso. Im Mittelteil der Strecke war der CRT-Mann der Ducati sogar einen Schritt voraus, am Ende der Zielgeraden schloss Dovizioso aber Runde für Runde wieder auf. "Er zeigte bereits im Training gute Leistungen und war in der Lage, mit den MotoGPs zu kämpfen. Das ist wirklich gut." Als er sich schließlich am Spanier vorbeischieben konnte, war Bradley Smith auf Rang sechs schon beinahe außer Reichweite. Ob bei einem anderen Rennverlauf ein Kampf gegen den Tech-3-Mann möglich gewesen wäre, wollte Dovizioso nicht spekulieren.

Freude kam aber über die eigene Leistung auf. Das gesamte Wochenende war es ihm schwer gefallen, niedrige 1:23er-Zeiten zu fahren und für das Rennen erwartete er keine Besserung. "Ich konnte aber über 30 Runden hinweg diese Zeiten fahren, daher bin ich sehr glücklich", strahlte der Italiener. Zwar sei der Abstand zur Spitze immer noch bei rund einer Sekunde, aber damit hatte man vor dem Rennen gerechnet.

Eine Frage stand aber noch im Raum. Was wäre gewesen, hätte er die neue Verkleidung seiner Ducati nicht am Freitag im Training zerstört. "Das ist im Nachhinein schwer zu sagen. Vielleicht wäre es ein bisschen besser gewesen, aber das hätte sich bei rund einem Zehntel bewegt", erklärte Dovizioso, dem es primär um das Fahrgefühl mit der Verkleidung geht. Nun hofft der Italiener, dass eine Woche Zeit reichen wird, um die neue Verkleidung nach Laguna Seca zu transportieren. "Wir werden dort entscheiden, ob die Zeit bleibt, sie vorzubereiten. Wenn ich damit fahren kann ist das gut, aber auch ohne gibt es keinen großen Unterschied."