Für die erste Sessionbestzeit seiner MotoGP-Karriere hätte sich LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl keinen besseren Ort aussuchen können. Ausgerechnet bei seinem Heimrennen sicherte sich der Bayer zur Freude der deutschen Fans im zweiten Freien Training den Platz an der Spitze. Jorge Lorenzo hatte einen üblen Highsider und musste zur Untersuchung in das Medical Center.

Die Platzierungen: Stefan Bradl fuhr mit einer Zeit von 1:22.030 Minuten die schnellste Runde der Session. Hinter ihm reihten sich die Repsol-Honda-Piloten Dani Pedrosa und Marc Marquez ein. Jorge Lorenzo kam trotz seines frühen Sturzes auf Rang vier vor seinem Teamkollegen Valentino Rossi. Nicky Hayden war als Sechster bester Ducati- und Aleix Espargaro als Siebter bester CRT-Pilot. Andrea Dovizioso belegte Platz acht, Alvaro Bautista sicherte sich Position neun und Andrea Iannone wurde Zehnter.

Die Zwischenfälle: Karel Abraham konnte aufgrund einer Grippe im zweiten Freien Training nicht starten, möchte aber morgen wieder in das Geschehen eingreifen. Nach fünf Minuten ging Jorge Lorenzo mit einem heftigen Highsider in Kurve zehn zu Boden. Seine Yamaha blieb in der Mitte der Strecke liegen und das Training musste unterbrochen werden um die M1 abzutransportieren. Der Weltmeister griff sich sofort an sein in Assen gebrochenes Schlüsselbein. Für ihn ging es nach seinem Sturz direkt in das Medical Center. Dort wurde eine Verschiebung der Metallplatte an seinem Schlüsselbein festgestellt. Cal Crutchlow flog bei hoher Geschwindigkeit in Kurve elf ab. Er rutschte über das Vorderrad weg und sein Motorrad wurde heftig beschädigt, auch er wurde mit Verdacht auf eine Handverletzung in das Medical Center gebracht. Für ihn war das Training zu Ende, sein Teammanager Herve Poncharal erklärte jedoch, dass er morgen wieder in das Geschehen eingreifen wird. Nicky Hayden konnte wie schon am Vormittag gerade noch einen Sturz vermeiden, dieses Mal am Ausgang von Kurve acht. Bryan Staring rutschte 15 Minuten vor Ende in Kurve drei aus, blieb aber unverletzt. Drei Minuten vor Ende erwischte es an selber Stelle Nicky Hayden. Marc Marquez verbremste sich schließlich noch in Kurve eins, konnte aber einen Sturz vermeiden.

Das Wetter: Die MotoGP-Piloten durften sich im zweiten Training über deutlich bessere Bedingungen freuen als in der ersten Session. Die Wolkendecke lockerte auf und bei 22 Grad Außentemperatur stieg die Streckentemperatur auf 40 Grad.

Die Analyse: Stefan Bradl zählt nach seiner Bestzeit definitiv auch zum erweiterten Favoritenkreis für den Deutschland-Grand-Prix. Die beiden Repsol-Honda-Piloten Marc Marquez und Dani Pedrosa hinterließen ebenfalls einen starken Eindruck. Abzuwarten bleibt, wie es um den Gesundheitszustand von Weltmeister Jorge Lorenzo bestellt ist.