Der Katalonien GP brachte das erwartete Podium, von dem wieder einmal drei Spanier lachten. Jorge Lorenzo siegte vor Dani Pedrosa und Marc Marquez, Valentino Rossi blieb der Gang zur Siegerehrung erneut verwährt und Ducati brach einmal mehr ein. Die Analyse zum Katalonien GP:

Valentino Rossi war erst gegen Ende des GP gut drauf, Foto: Milagro
Valentino Rossi war erst gegen Ende des GP gut drauf, Foto: Milagro

Die Großen Vier: Jorge Lorenzo fuhr nach Mugello den nächsten Sieg ein. Er konnte sich am Start von Rang drei auf eins katapultieren und gab seine Führung 25 Runden lang nicht mehr ab. Dani Pedrosa blieb aber in Schlagdistanz, zumindest für 17 Umläufe. Dann bekam der Katalane selbst Druck von hinten, vom Teamkollegen Marc Marquez. Zwischen Runde 17 und 21 wuchs sein Rückstand auf Lorenzo auf 1.247 Sekunden an, womit die Sache für den Weltmeister durch war. Marquez versuchte in der vorletzten Runde eine Attacke, wie er selbst nach dem Rennen zugab, aber an der falschen Stelle. Die letzte Runde des Rookies war um über eine halbe Sekunde schneller als Pedrosas, doch der Grand Prix war zu Ende, ehe Marquez ein weiteres Überholmanöver starten konnte.

Valentino Rossi sicherte sich dahinter die vierte Position, war aber erneut vier Sekunden von einem Platz auf dem Podium entfernt. Dabei hatte der neunfache Weltmeister erneut Anlaufschwierigkeiten. "Erst nach einigen Runden war mein Tempo gut", gestand Rossi. Tatsächlich war er am Ende aber sogar schneller als Lorenzo und fuhr in den letzten fünf Runden dreimal bessere Rundenzeiten als sein Teamkollege.

Die Verfolger: Der Kampf um die Plätze fünf bis sieben war vor allem von einem eklatanten Abfall der Performance von Andrea Doviziosos Ducati geprägt. Durch die Stürze von Cal Crutchlow und Nicky Hayden hatte der Italiener in Runde sechs Platz sechs geerbt und klebte mit einem Abstand von etwas über einer halben Sekunde am Heck von Stefan Bradl. Bis Runde zwölf war daraus eine Sekunde geworden, dann brachen die Reifen an der Desmosedici ein. In Runde 17 stieg Doviziosos Rundenzeit erstmals über 1:45, womit er alleine in diesem Umlauf eine weitere Sekunde auf Bradl verlor und es nur noch um die Verteidigung des sechsten Ranges ging.

Denn Bradley Smith rauschte mit 1:44er-Zeiten und nur noch 2.6 Sekunden Rückstand von hinten heran. Bis Runde 20 konnte Smith seine Zeiten unter 1:45 halten und ging im 23. Umlauf schließlich am Ducati-Werksfahrer vorbei. Dieser konnte auf den letzten beiden Laps zumindest den Windschatten des Tech-3-Fahrers nutzen, um noch zwei Zeiten im 1:44er-Bereich anzuschreiben, zum Überholmanöver konnte er mit seinen stumpfen Waffen aber nicht mehr ansetzen.

Cal Crutchlow beging einen Fahrfehler, Foto: Milagro
Cal Crutchlow beging einen Fahrfehler, Foto: Milagro

Die Ausfälle: Vielen Piloten gingen in Barcelona tolle Ergebnisse flöten. Am härtesten erwischte es Crutchlow, der erneut um die Podiumsplätze kämpfen hätte können. Der Brite wurde zwar am Start von Lorenzo und Marquez überrumpelt, hing aber im Windschatten des Top-Trios. Vier Runden lief das glatt, dann verlor Crutchlow plötzlich 0.35 auf Marquez und lag damit knapp sechs Zehntelsekunden hinten. Prompt in der darauffolgenden Runde rutschte ihm die M1 weg. "Diesen Crash muss ich voll und ganz auf meine Kappe nehmen - ein dummer Fehler von mir", gestand der Brite danach.

In der gleichen Runde erwischte es auch Nicky Hayden, der sich davor an Stefan Bradl hängen konnte und damit wohl um ein Top-5-Resultat kämpfen hätte können. Allerdings ließ die Ducati gegen Ende stark nach, Teamkollege Dovizioso fiel nach 16 Runden über die 1:45er-Marke. Hayden hätte also wohl nicht mehr als P6 nach Hause bringen können. Sehr bitter waren auch die Ausfälle einiger CRT-Piloten: Karel Abraham hing am Auspuff von Aleix Espargaro und damit innerhalb der Top-10, als seine Aprilia nach neun Runden ein Defekt ereilte. Hector Barbera hatte di gleiche Position inne, als er in Runde 15 einen Fehler beging und stürzte.