Es war der Große Preis von Katalonien am 14. Juni 2009. Ein Rennen, das in die Geschichte einging. Die heutigen Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo und Valentino Rossi kämpften schon damals auf demselben Bike gegeneinander. Die Beiden lieferten sich einen packenden Zweikampf über die gesamte Renndistanz. Die Entscheidung fiel erst in der letzten Kurve, als Valentino Rossi noch an seinem jüngeren Herausforderer vorbeiging und sich den Sieg holte.

Ein Szenario, das Lorenzo um jeden Preis vermeiden will. Der Weltmeister kommt nach seinem Sieg in Mugello natürlich beflügelt zu seinem Heim-Grand-Prix. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende in Italien. Es war wichtig für mich, wieder zu gewinnen. Ich bin sehr optimistisch für das Rennen in Barcelona und werde voll pushen, um ein gutes Resultat zu erreichen", gibt sich der 26-Jährige hochmotiviert. Lorenzo möchte sein Serie von vier Podiumsplatzierungen am Circuit de Catalunya fortsetzen. Der Mallorquiner wurde 2009 und 2011 Zweiter und gewann in den Jahren 2010 und 2012, außerdem siegte er 2007 in der 250cc-Klasse.

Valentino Rossi möchte sich für sein bitteres Ausscheiden in Runde eins des Italien-Grand-Prix, wo er mit Alvaro Bautista kollidierte, revanchieren. Der Sturz zog für Rossi schmerzhafte Konsequenzen nach sich: "Einige Tage nach der Kollision tat mir alles weh. Ich konnte aber zum Glück gleich wieder mit dem Training beginnen und habe keine Zeit verloren." Der neunfache Weltmeister konnte hier eben soviele Male gewinnen und siegte somit öfter als jeder andere Pilot in der Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft. 1997 fuhr er in der 125cc-Klasse den Erfolg ein, 1998 und 1999 gewann er auf der 250cc-Maschine, 2001 auf der 500er und in den Jahren 2002, 2004, 2005, 2006 und letztmals 2009 in der MotoGP. Dieses Jahr wäre Rossi jedoch schon mit weniger zufrieden. "Ich möchte auf das Podium fahren. Für mich wird es wichtig sein, gut in das Wochenende zu starten und ein starkes Qualifying zu zeigen. Ein Startplatz weit vorne wäre toll", steckt sich der Italiener seine Ziele sehr genau.

Auf dem anspruchsvollen Kurs, der seit 1995 Teil des WM-Kalenders ist, mit seinen langen, schnellen Kurven sowie zwei engen Linkskuren wird für Lorenzo und Rossi vor allem eine gute Balance des Chassis und ein gutes Feeling für das Vorderrad ihrer M1 von großer Wichtigkeit sein. Lorenzo sieht seine Maschine grundsätzlich gut auf den Circuit de Catalunya vorbereitet: "Einige Streckenabschnitte kommen uns sehr entgegen, aber vieles hängt auch von den äußeren Bedingungen und der Streckentemperatur ab. Die Strecke hier ist, verglichen mit Mugello, zwar etwas langsamer, aber zumindest gibt es keine Kurven, die wir im ersten Gang fahren. Das sollte uns helfen. Ich denke, es ist eine gute Strecke für uns, und wir müssen versuchen unseren Sieg von Mugello hier zu wiederholen."