Hinter Bradley Smiths Start beim Italien GP steht nach einem Crash im zweiten Freien Training ein Fragezeichen. Der britische Tech-3-Pilot zog sich bei einem Sturz eine starke Abschürfung am linken kleinen Finger zu, als er mit seiner Hand unter seiner Yamaha hängen blieb.

"Das war mein Willkommen in der MotoGP", konnte der britische Rookie nach seinem Unfall schon wieder scherzen. Mit einem dick eingebundenen Finger führte er aus: "Loris (Capirossi) kam herein und sagte zu mir: 'Jetzt bist du ein echter MotoGP-Fahrer.' Es war der Klassiker: neue Reifen, rutschige Strecke, meine Ungeduld."

Trotz der Verletzung will Smith die Zähne zusammenbeißen und im Samstags-Training checken, wie es um den angeschlagenen Finger steht. "Es ist nichts gebrochen oder ausgerenkt und ich kann die Hand fast ohne Einschränkungen bewegen. Ich benötige aber eine kleine Hautverpflanzung, das wird am Sonntagabend oder Montag in San Marino geschehen. Ich werde direkt nach dem Rennen - so ich denn fahren kann - in den Flieger ins Krankenhaus springen."

Dabei hätte der Crash auch viel schlimmer ausgehen können. "Meine Handschuhe haben ihr Bestes gegeben, meine Hand zu beschützen. Das Metall wurde komplett weggescheuert - bis auf das darunterliegende Plastik. Erst ganz am Schluss war es durchgewetzt, das hätte durchaus schlimmer enden können", ist sich der Brite sicher.

Auch das ihm hinterher schlitternde Bike hätte im Falle eines Zusammenpralls für Schlimmeres sorgen können: "Ich konnte fühlen, wie mich das eigene Motorrad verfolgt. Das Schlimmste war: Ich wusste, dass meine Hand unter dem Bike festhängt. Ein Teil von dir will sie da rausziehen, der andere aber nicht, damit du dein Motorrad auf Distanz halten kannst."

Immerhin konnte Smith schon seine Lehren aus den Zwischenfall ziehen: "Der Plan war, es wie eine Qualifying-Session anzugehen und die Top-10-Zeiten anzugreifen. Mit dem Reifen hast du nicht mehr als drei Runden und ich wollte es gleich in der ersten erledigen. Künftig werde ich auf frischen Pneus vorsichtiger sein."