Carmelo Ezpeleta schlug unlängst vor, die Anzahl an Fahrern pro Nation zu begrenzen - eine Reaktion auf die immer stärker werdende Armada an spanischen Piloten, die bereits rund ein Drittel aller Fahrer in den drei Klassen stellt. So wurden auch alle bisherigen neun Rennen von neun verschiedenen spanischen Fahrern gewonnen, mehrfach gab es Dreifachsiege.

Ducati-Teamchef Paolo Ciabatti kann die Gedankengänge des Dorna-Chefs nachvollziehen. "Ich verstehe die Sorge und teile diese Ansicht aus Sicht der Veranstalter. In vielen Ländern hat der Motorradsport einen geringen Stellenwert, ein nationaler Pilot könnte helfen, die Popularität zu erhöhen", sagt der Italiener im Interview mit GPone. "Mann sollte aber kein Land bestrafen, weil es seine Sache besser macht als andere."

Die aktuelle Stärke der Spanier gebe aber deren Förderprogramm recht. "Es ist unvermeidliche, dass gute Fahrer kommen, wenn man diese entsprechend fördert. Aus sportlicher Sicht ist eine Auswahl aufgrund der Staatsangehörigkeit daher nicht fair", so Ciabatti. Der Ducati-Teamchef könnte sich aber ein Modell ähnlich den US-amerikanischen Trials für die Olympischen Spiele vorstellen.

Für das Engagement von Ducati sei die Nationalität der Piloten egal, wichtiger wäre für den Hersteller, dass Rennen in wachstumsstarken Märkten veranstaltet würden. "Wir haben aktuell vier Rennen in Spanien. Wir würden aber lieber öfter nach Asien oder nach Südamerika - dort verkaufen wir immer mehr Motorräder", so Ciabatti.