HRC-Präsident Shuhei Nakamoto stellt klar, dass das Hondas künftiges Engagement in der Formel 1 das MotoGP-Projekt nicht beeinflussen wird. "Wir sind bei Honda zwar unter demselben Dach, doch es sind unterschiedliche Unternehmen. Das ändert gar nichts", führt der Japaner gegenüber GPone.com aus. "MotoGP ist ohnehin besser als die Formel 1, alleine schon wegen der Schirm-Girls."

Der F1-Einstieg hat keine Auswirkung auf das MotoGP-Team, Foto: Repsol Honda
Der F1-Einstieg hat keine Auswirkung auf das MotoGP-Team, Foto: Repsol Honda

"Arbeiten in der Formel 1 ist sehr interessant und spannend, vor allem aus technischer Sicht. Aber ich bevorzuge die Motorräder", führt Nakamoto, der zwischen 2000 und 2008 beim gescheiterten F1-Projekt Hondas führend mitwirkte, aus. "In der Formel 1 ist der Motor ja nur ein Teil des Pakets neben der dominanten Aerodynamik und den Reifen. Der Pilot macht dort vielleicht 10 Prozent aus. Im Motorradsport ist das anders, in der MotoGP etwa 50:50."

Ab 2014 wird Honda Kundenmaschinen für die Prvatteams anbieten. Wann man diese der Öffentlichkeit präsentieren wird, ist noch unklar. "Ich denke in Valencia, aber das Projekt hat sich verzögert und vielleicht müssen wir bis zum Sepang-Test warten", so Nakamoto. "Das Motorrad wird ja komplett mit Bremsen, Fahrwerk und der ECU verkauft und nicht zum Leasing angeboten. Die weitere Reduktion der verfügbaren Motoren für die Werksteams sieht der Japaner nicht so kritisch wie etwa Ducatis Bernhard Gobmeier.

"Zuverlässigkeit ist aus technologischer Sicht das Ziel, auch mit der Grenze von 20 Litern Benzin. Die Kenntnisse, die wir aus dieser Herausforderung gewinnen, können wir direkt in die Serienproduktion einfließen lassen, wo es auch um immer geringeren Verbrauch geht. Wir blicken in die Zukunft, vielleicht hängt Gobmeier eher an der Vergangenheit."

Abschließend wurde Nakamoto auch auf die Superbike-WM angesprochen, in der Honda aktuell zwar Motorräder, aber kein Werksteam am Start hat. "Für Honda ist es unmöglich, sich auf zwei Meisterschaften zu konzentrieren. Wir haben und für die MotoGP entschieden, ebenso wie Yamaha", führt der Japaner aus. "Für die Straßenproduktion können wir in der MotoGP viel mehr technologische Entwicklungsarbeit machen als in der SBK. Aprilia und Ducati sehen das zwar anders, sind als Unternehmen aber auch anders ausgerichtet."