Seit 2013 geht es im dritten Freien Training für die MotoGP-Piloten darum, unter die Top-10 zu kommen und damit direkt in die zweite Qualifikationssession einzuziehen. Wie die Fahrer der Königsklasse auch am Samstagmorgen in Le Mans bewiesen, geht es daher im dritten Training keinesfalls ruhig zu. Viele Piloten versuchten, sich in den letzten Minuten noch zu steigern, dabei flogen einige ab. Am Ende hatte Marc Marquez mit einer schnellen Runde auf dem französischen Kurs die Nase vorn.

Die Platzierungen: Marquez verbesserte seine Rundenzeit in den letzten Minuten erheblich und sicherte sich mit einer 1.33.600 den besten Platz im Kampf um das direkte Weiterkommen in die zweite Qualifikation. Jorge Lorenzo büßte ganze 0.499 Sekunden auf den Rookie ein und landete damit auf Rang zwei vor Dani Pedrosa, dem nur wenige Hundertstelsekunden auf Lorenzo fehlten. Nicky Hayden steigerte sich in den letzten Minuten noch einmal stark und sicherte sich mit 0.826 Sekunden auf Marquez den vierten Rang.

Cal Crutchlow musste sich dem Ducati-Piloten knapp geschlagen geben und folgte im Sandwich auf Position fünf. Andrea Dovizioso fuhr die sechstschnellste Zeit. Bradley Smith eroberte mit starken Anstrengungen den siebten Platz vor Alvaro Bautista. Valentino Rossi belegte nur Rang neun und verlor 1.214 Sekunden auf Marquez. Stefan Bradl eroberte mit Platz zehn das letzte direkte Q2-Ticket. Randy de Puniet war schnellster CRT-Fahrer.

Stefan Bradl zog als Zehnter und Letzter direkt in Qualifikation zwei ein, Foto: LCR Honda MotoGP
Stefan Bradl zog als Zehnter und Letzter direkt in Qualifikation zwei ein, Foto: LCR Honda MotoGP

Der Lokalmatador wird allerdings in der ersten Qualifikation um einen Platz in den ersten vier Startreihen kämpfen. Andrea Iannone fuhr mit seinem verletzten Arm zu Position zwölf. Aleix Espargaro belegte vor Hector Barbera und Michele Pirro Platz 13. Claudio Corti folgte auf 16 und hängt Danilo Petrucci und seinen Teamkollegen Colin Edwards nur knapp ab. Karel Abraham, Hiroshi Aoyama, Yonny Hernandez, Bryan Staring, Lukas Pesek und Michael Laverty rundeten die Zeitenlisten ab.

Die Zwischenfälle: Laverty musste schon nach wenigen Runden zur Box zurück. Der CRT-Pilot hatte ein technisches Problem. Sein Teamkollege Hernandez stürzte zur Sessionmitte in Kurve drei. Bautista flog in den letzten Minuten ebenso in Kurve drei von seiner Honda. Dem Spanier rutschte das Vorderrad weg, danach kam sein Hinterrad rum und so schlug er nach einem Highsider hart auf dem Asphalt auf. Barbera beendete sein Training an gleicher Stelle frühzeitig.

Das Wetter: Obwohl für den Samstag eine 70 prozentige Regenwahrscheinlichkeit vorhergesagt wurde, blieb es zumindest am Vormittag noch trocken und sonnig. Bei 15 Grad in der Luft und 19 auf der Strecke, herrschten für die Piloten optimale Bedingungen auf dem französischen Kurs. Lorenzo war einer der wenigen Fahrer, die sich unter den kühlen Bedingungen verbessern konnten. Der amtierende Weltmeister hatte wenige Änderungen an seiner M1 vorgenommen, steigerte sich aber erheblich.

Die Analyse: Einstellungsarbeiten, Rennvorbereitung und Ruhe ade! In Frankreich wurde wieder einmal klar, dass sich das dritte Freie Training durch die neuen Regeln mittlerweile nahezu zu einem Pre-Qualifying entwickelte. Alles dreht sich um die ersten zehn Plätze und zahlreiche Fahrer überschritten ihre Grenzen beim Versuch, noch einen draufzulegen und das Durchmarschticket für Q2 zu holen. Über langweilige Trainingssessions dürfen wir uns also nicht mehr beschweren. Zumindest nicht am Samstag.