Tech-3-Yamaha-Teamchef Herve Poncharal sieht seine Piloten im Vergleich mit den Yamaha-Werksfahrern nicht benachteiligt und vertritt damit eine gänzlich andere Meinung als sein Pilot Cal Crutchlow. Der Engländer beschwert sich regelmäßig, nicht dieselben Möglichkeiten zu haben, über die seine Kollegen im Werksteam verfügen.

Poncharal widerlegt diese Aussagen jedoch: "Cal hat ein mehr als nur konkurrenzfähiges Bike. Sonst hätte er in Katar, Texas und Jerez nicht solche Resultate einfahren können. Auch im Qualifying war er teilweise schnellster Yamaha-Pilot. Unser Motor ist praktisch identisch mit dem der Werksmaschinen und wir haben in diesem Jahr bereits das dritte Chassis-Update erhalten. Deswegen glaube ich nicht, dass Cal sagen kann, wir hätten keinen Support von Yamaha und kein konkurrenzfähiges Material."

"Ich glaube, vom technischen Standpunkt aus, befindet sich Cal in einer sehr guten Situation und wird von Yamaha praktisch als Werkspilot angesehen", erinnert der Franzose auch an die Firmenpolitik von Yamaha. Bei den Japanern unterschied man nie zwischen den beiden Werksmaschinen und den beiden Kundenmotorrädern. Alle vier Bikes waren seit jeher offizielle Yamaha-Motorräder.

Trotzdem ranken sich immer wieder Gerüchte um einen Abgang Crutchlows in Richtung eines anderen Teams. Der Vertrag des talentierten Engländers läuft mit Ende des Jahres aus. Bereits bei seiner Vertragsverlängerung Mitte 2012 wäre Ducati Crutchlows erste Wahl gewesen, doch bei den Italienern entschied man sich für Andrea Dovizioso und Crutchlow blieb bei Tech 3. Nachwievor ist es jedoch sein Ziel, Werkspilot zu werden.

Im Falle eines Abganges seinerseits könnte Pol Espargaro die Lücke schließen. Nachdem Honda bereits Verträge mit seinen vier Piloten Dani Pedrosa, Marc Marquez, Stefan Bradl und Alvaro Bautista unterzeichnet hat scheint Yamaha die einzige Möglichkeit auf ein MotoGP-Motorrad für Espargaro zu sein. Poncharal bestätigt, dass es bereits erste Gespräche zwischen dem japanischen Hersteller und dem derzeitigen Moto2-Piloten gegeben hat. "Ich weiß, dass es Kontakte gibt. Aber wie weit diese Gespräche gehen, kann ich nicht sagen", gibt sich der Franzose bedeckt.