Das Qualifying in Jerez hatte jede Menge Spannung und Dramen zu bieten. Zwar war der Kampf um die Pole Position nicht aufregend, doch dahinter sorgten einige Stürze für interessante Szenen. Von den sechs Herren, die am Sonntag aus der ersten Reihe starten werden, musste die Hälfte im Qualifying unsanft vom Dienstgefährt absteigen.

Qualifikation 1: Stefan Bradl musste in seinem allerersten Q1-Auftritt ganz schön zittern. Anfänglich hinter Michele Pirro, fiel er gegen Ende der Session auch hinter Bradley Smith und Aleix Espargaro zurück. In der vorletzten Runde arbeitete er sich wieder auf P3, der letzte Versuch gelang dem LCR-Piloten noch besser, als er mit 1:39.985 die Bestzeit anschrieb und in das Q2 einzog. Dorthin folgt ihm Smith, der sich im Duell mit Espargaro um 0.095 Sekunden durchsetzte. Dahinter klassierten sich Pirro, Randy de Puniet, Hiroshi Aoyama, Danilo Petrucci, Bryan Staring, Claudio Corti und Colin Edwards. Yonny Hernandez, Michael Laverty und Lukas Pesek komplettierten die Startaufstellung.

Qualifikation 2: Jorge Lorenzo eröffnete in 1:38.876 Minuten mit der schnellsten Rennrunde dieses Wochenendes. Dani Pedrosa und Marc Marquez rückten dem Spanier nahe, konnten ihn aber nicht abfangen und komplettierten letztlich die erste Startreihe. Lorenzo drückte seine Zeit im zweiten Stint auf 1:38.673, womit die Pole Position zwei Minuten vor Schluss besiegelt war. Cal Crutchlows Pole-Jagd schien schon nach drei Runden zu Ende (siehe Zwischenfälle), doch der Brite konnte mit dem Ersatzbike noch zwei Runden drehen, P4 aber nicht mehr verbessern. Rossi und Alvaro Bautista starten am Sonntag neben Crutchlow aus Reihe zwei.

Stefan Bradl fuhr Rang acht hinter Nicky Hayden und direkt vor Andrea Dovizioso ein. Als schnellster CRT-Pilot landete Hector Barbera auf dem zehnten Platz, Andrea Iannone und Bradley Smith folgten dahinter.

Die Zwischenfälle: Lukas Pesek krachte in Q1 schon nach wenigen Minuten in den Schotter, kurz darauf folgte ihm Colin Edwards. In Q2 flog Crutchlow beim Anbremsen von Turn 13 auf seiner bis dahin schnellsten Runde ab. Das Vorderrad seine Yamaha klappte ein und der Brite segelte quer über das Kiesbett, blieb aber unverletzt und nahm mit der Ersatzmaschine das Qualifying sogar wieder auf. Zwei Minuten vor dem Ende flogen auch noch Rossi, der seine Maschine schwer beschädigte, und Pedrosa ab.

Das Wetter: Stolze 51 Grad Asphalttemperatur bedeuteten einen neuen Höchstwert für dieses Rennwochenende. Bei Windstille sorgten die 27 Grad Lufttemperatur auch nicht gerade für Abkühlung.

Die Analyse: Im Reifenpoker bei den hohen Temperaturen mussten die Asse bis ans äußerste Limit gehen, was die Stürze von Rossi, Crutchlow und Pedrosa belegen. Einzig Polesitter Lorenzo blieb stets auf seiner M1 sitzen und ist nicht nur deshalb der große Favorit auf den Sieg am Sonntag. Stefan Bradl hatte bislang ein durchwachsenes Wochenende, bei dem er mit P8 zufrieden sein kann.