Das große Herantasten hat für die MotoGP-Piloten begonnen. Im 1. Freien Training zum Texas GP auf dem neuen Kurs in Austin hatte bei vielen Fahrern noch die Vorsicht die Oberhand, das Feld war vom ersten zum letzten Platz auf zwölf Sekunden auseinandergezogen. Die Bestzeit sicherte sich Marc Marquez in eindrucksvoller Manier.

Das Wetter: Bei 15 Grad Celsius Lufttemperatur heizte sich die Piste im Laufe der Session allmählich bis auf 23 Grad auf. Zu kämpfen hatten die Fahrer aber mit dem böigen Wind, der Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 35 km/h erreichte und vor allem von der Seite kommend einige Fahrer irritierte.

Die Zwischenfälle: Die Piloten gingen es vorsichtig an, auf der für die meisten Fahrer unbekannten Strecke kam es im 1. Freien Training daher weder zu Stürzen, noch zu Ausritten. Auf der technischen Seite hatte Wild-Card-Rider Blake Young anfänglich Probleme und konnte erst in den Schlussminuten die erste gezeitete Runde anschreiben. Acht Minuten vor dem Ende musste Yonny Hernandez seine Aprilia auf der Start/Ziel-Geraden nach dem Passieren der Boxenmauern abstellen, konnte allerdings nach einer kurzen Pause weiterfahren.

Die Platzierungen: Von Beginn der Session an setzte Marc Marquez die Pace. Von anfänglich 2:11 drückte er die Bestzeit bis zum Ende auf 2:08.756 - das ist rund fünfeinhalb Sekunden langsamer als seine Bestzeit bei den Tests in Austin vor zwei Monaten. Jorge Lorenzo war der einzige Fahrer, der die Marquez-Zeit gefährden konnte. Da der WM-Leader gegen Ende zulegte, kam er auf 0.253 Sekunden heran. Dahinter konnten nur noch Dani Pedrosa (+1.600 Sek.) und Andrea Dovizioso (+1.909) ihren Rückstand auf unter zwei Sekunden drücken.

Stefan Bradl lag etwas zurück, Foto: LCR Honda
Stefan Bradl lag etwas zurück, Foto: LCR Honda

Auf den weiteren Rängen innerhalb der Top-10 reihten sich Nicky Hayden, Valentino Rossi, Alvaro Bautista, Cal Crutchlow, Stefan Bradl und Ben Spies ein. Bradley Smith (13.) und Andrea Iannone (18.) mussten sich einigen CRT-Fahrern geschlagen geben, von denen Hernandez vor Claudio Corti und Colin Edwards der schnellste war.

Die Analyse: Marc Marquez dürfte der Kurs in Austin einfach liegen. Nach drei Testbestzeiten holte der 20-jährige Spanier auch in der ersten Trainingseinheit die Bestzeit. Die Aussagekraft der allerersten Session eines Wochenendes ist zwar gering, aber Jorge Lorenzos Gesicht legte nahe, dass die Leistung von Marquez stärker als von Yamaha erwartet gewesen sein dürfte.