An diesem Wochenende könnten die MotoGP Piloten ein Tempo von über 320 km/h auf dem Circuit of the Americas erreichen. Da derartige Geschwindigkeiten gefährlich sind, hatte auch in Texas die Sicherheit natürlich oberste Priorität. "Wenn sie nicht direkt stoppen, können sie weit rutschen. Normalerweise sind sie aber in der Lage sich selbst abzufangen", sagte Stephen Olvey, der Leiter des medizinischen Dienstes an der Strecke. "Sie haben eine gute 'Rüstung' an ihrem Körper und ihre Lederkombis sind sehr effektiv."

Olvey wird zum ersten Mal bei einem MotoGP-Event arbeiten, hat aber schon eine lange Geschichte im Motorsport. Auch im November beim ersten Formel-1-Rennen auf dem neuen Kurs war er bereits dabei. Zur F1 wird es an diesem Wochenende aber einige Unterschiede geben. "Sie wollen keine Safety Cars, Trucks oder Krankenwagen auf der Rennstrecke, es sei denn, es gibt einen ernsthaften Unfall", erklärte Olvey den größten Unterschied. Anstatt der Fahrzeuge gibt es bei der MotoGP 46 Leute, die in Zweiergruppen rund um die Strecke verteilt sind.

"Wenn der Fahrer nicht aus eigener Kraft davongehen kann, heben sie ihn auf eine Bahre und tragen ihn von der Strecke weg", ergänzte Olvey. Bei einer extremen Situation stehe ein Helikopter bereit, um den Verletzten ins Krankenhaus zu bringen. Worst-Case-Szenario sei laut dem medizinischen Leiter, wenn ein Fahrer stürze und danach von seinem eigenen Bike oder von anderen Piloten erwischt werde. "Aber die Fahrer sind Profis, sie wissen, wie man stürzt", fügte Olvey hinzu.

Zum Schutz gibt es viele Extras und Kleinigkeiten in der Fahrerbekleidung. Andrea Onida, Sprecher von Dainese USA, erklärte zur Kombi: "Das Känguru-Leder ist leichter und etwas resistenter." Die Känguru-Lederkombis der MotoGP Fahrer haben einen Preis von über 1.500 Euro. Dazu kommen die Helme mit einer harten Schale und Polsterung im Inneren. Die Knöchel sind durch Handschuhe geschützt, die mit Titan verstärkt sind. Der italienische Hersteller Dainese hat sogar einen gesonderten Airbag, den die Fahrer tragen können, um die Schulter bei gewissen Stürzen zu schonen. Die Knie der Fahrer werden mit Knieschleifern geschützt. Ein MotoGP Fahrer kann bis zu 100 Knieschleifer pro Jahr verwenden.