Wie lief der in Austin?
Mike Leitner: Es war ein ziemlich interessanter Test. Das Ziel war klar: Die Strecke kennenzulernen und zu sehen, welche Charakteristiken sie aufweist. Alles lief gut und wir bekamen mehr oder weniger das heraus, was wir brauchten. Das Grip-Niveau war noch nicht optimal, denn es waren nicht viele Fahrer vor Ort, aber allgemein war es ein sehr guter Test.

Wie ist die Strecke aus technischer Sicht?
Mike Leitner: Ich denke, dass es eine Strecke ist, die ein bisschen von allem hat. Sie hat Anstiege, Neigungen... Kurve eins ist sehr besonders, denn man bremst sehr hart auf einem Gefälle. Dann fährt man in Kurve zwei runter und hat eine Kurvenkette, die im dritten Gang miteinander zu verbinden sind. Es gibt einige sehr scharfe Bremsbereiche und allgemein ist es eine technisch sehr anspruchsvolle Strecke.

Hattet ihr viel Chattering in Austin?
Mike Leitner: Bisher war das kein großes Problem, denn der Grip war nicht auf dem Niveau wie bei den Rennen. Wir hoffen, dass sich der Grip und das Verhalten des Bikes ändern, wenn drei Klassen da sind und wir mehr Motorräder auf der Strecke haben.

Kann man sagen, dass die Strecke besser zur Honda oder zur Yamaha passt?
Mike Leitner: Nein, es ist schwierig, das vor einem Rennwochenende zu sagen. Es war ein Test und Yamaha war nur zwei Tage lang da. Aber ich denke, dass beide Bikes positive und vielleicht weniger gute Abschnitte haben. Am Ende waren die Rundenzeiten ziemlich ähnlich.

Denkst du, dass das Niveau von Honda und Yamaha momentan gleich ist?
Mike Leitner: Ich weiß nicht genau, wie die Yamaha ist, denn ich darf sie nicht einmal berühren und kann sie mir nur von außen ansehen, aber ich bin mir sicher, dass wir eine weitere hart umkämpfte Saison sehen werden. Wie im letzten Jahr hat Yamaha einige Vorteile und wir auch, aber am Ende werden es unsere beiden Werke sein, die um Siege kämpfen.

Was denkst du über Dani Pedrosas bisherige Vorsaison?
Mike Leitner: Er war bisher sehr gut. In Sepang hatten wir ein paar gute Tests und auch den in Austin. In Amerika haben wir versucht, adäquate Änderungen für die Strecke vorzunehmen ohne uns verrückt zu machen. In Sepang hatte ich das gleiche Gefühl. Die Rundenzeiten können langsamer oder schneller sein, aber allgemein haben wir gut gearbeitet.

Die Regeln schreiben in diesem Jahr zusätzliches Gewicht vor. Wie hat es die Dinge bisher beeinflusst?
Mike Leitner: Alle Bikes werden dieses Zusatzgewicht haben und man merkt es definitiv. Es ist eine Herausforderung, wenn es um ein neues Setup geht. Ich glaube dennoch, dass wir auf einem guten Weg sind, was die Anpassung an die zusätzlichen Kilo angeht, die die Regeln verlangen.

Nach so vielen Jahren mit Dani sollte ein Blick zwischen euch manchmal doch schon ausreichen…
Mike Leitner: Das stimmt. Wir arbeiten seit 2004 zusammen, als Dani noch 250er fuhr. In den Jahren lernte man, was der Fahrer will, aber man muss trotzdem immer zuhören und die Gefühle des Piloten nachvollziehen. Das Verständnis mit ihm und dem Team ist sehr gut. Die Beziehung funktioniert.

Ist Dani in Bestform oder kann er sich noch immer verbessern?
Mike Leitner: Seine Leitung in der zweiten Hälfte der letzten Saison legt es nahe, dass er wirklich auf seinem Höhepunkt ist. Wenn man sechs der letzten acht Rennen gewinnt, ist man auf dem maximalen Niveau. Es gibt aber natürlich immer Raum für Verbesserungen. Man wird keine riesigen Schritte mehr nach vorne machen, aber man kann immer irgendetwas verbessern.

Welcher war der beste Sieg oder der beste Moment in eurer gemeinsamen Zeit?
Mike Leitner: Sicherlich ist der erste Sieg immer etwas Besonderes. Es war in der 250er, in Welkom, Südafrika. Es war das erste Rennen in der neuen Kategorie für uns mit einem neuen Team und wir gewannen. Das war ein sehr besonderer Moment für uns alle und wir verstanden, dass wir eine einzigartige Gruppe gebildet hatten. Seitdem haben wir großartige Momente - und natürlich auch ein paar schlechte - erlebt, aber die Fahrer-Team-Kombination hat zusammengehalten. Das ist das Wichtigste.