Colin Edwards ist 39 Jahre alt geworden. Einen Gedanken an den Ruhestand hat er bisher nicht verschwendet. Für ein Leben nach der MotoGP hat der Texaner mit seinem Bootcamp aber schon einen ersten Schritt gemacht. "Die Inspiration war meine Frau, die mich vor zehn oder elf Jahren jedes Mal wenn ich in der Superbike gewann fragte: Was wirst du tun, wenn du mal aufhörst? Oh, ich habe nie darüber nachgedacht", erklärte er. Vor zwei Jahren begann er dann aber mit dem Camp, das ständig ausgebucht ist und besonders vor und nach dem MotoGP-Rennen in Austin gefragt ist wie nie. "Viele Leute werden nach Houston fliegen und ins Bootcamp zurückkommen, um für ein paar Tage zu fahren."

Schließlich wohnt Edwards nur drei Stunden vom neuen Circuit of the Americas entfernt. "Zwischen High-School-Fußball und Baseball, der NFL und Basketball hätte ich mir nicht in meinen tollsten Träumen ausmalen können, dass wir eines Tages eine Weltklasse-Rennstrecke hier haben werden", gab er zu. Für ein Promo-Video durfte der Lokalmatador sogar schon einige Runden drehen. "Es ist eine wunderbare Strecke. Sie haben wirklich gut gearbeitet. Die einzige Strecke, die damit vergleichbar wäre, ist Shanghai und das ist ein Millionen-Dollar-Komplex."

Edwards warnte seine Kollegen, die noch nicht in Austin waren, dass die Strecke am Rennwochenende im April schwer zu lernen sei. Edwards selbst hat endlich mal einen Heimvorteil. Nach dem Test in Malaysia flog der Amerikaner nach Mailand zur Teampräsentation und dann zurück nach Hause. "Der Schlüssel ist, dass ich noch immer liebe, was ich tue und solange ich meine Teamkollegen schlagen kann, glaube ich nicht, dass mir irgendwer zu erzählen hat, dass ich jetzt schon nach Hause gehen soll", so Edwards.